Der Band versammelt Beiträge aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, die sich mentalen Konzepten, d.h. Vorstellungen oder Imaginationen der westeuropäischen mittelalterlichen Stadt widmen, die epochenübergreifend in unterschiedlichsten narrativen, diskursiven und visuellen Repräsentationen in Erscheinung treten. Stadt wird in den Beiträgen nicht nur als Teil der historischen Realität der Vormoderne betrachtet, sondern auch als fester Bestandteil des kulturellen Wissens und der kulturellen Erinnerung in den Blick genommen. In einer interdisziplinären Zusammenschau von Beiträgen aus den Bereichen Germanistik, Theologie, Archäologie, Geschichtswissenschaft und Kunstgeschichte werden mentale Konzepte der Stadt in unterschiedlichen medialen Formaten untersucht, darunter Stadtchroniken, säkulare Malerei, biblische Texte, mittelalterliche Stadtpläne und höfische Romane.Durch die Vielfalt der untersuchten medialen Formate sowie der divergenten hermeneutischen Auseinandersetzungen wird deutlich, dass die kulturellen Vorstellungen von Stadt und Urbanität durch historische Spezifika, aber auch durch überzeitliche Muster, Topoi und Bedeutungskonzepte geprägt sind, die vielfach in der Antike und in christlichen Traditionen wurzeln.English abstractThis volume brings together contributions from different academic disciplines that are dedicated to mental concepts, i.e. notions, ideas or imaginings of the western European medieval city, which appear across epochs in different discursive and visual representations. The papers discuss the city not only as a component of the historical reality of pre-modernity but also as a part of the fixed inventory of cultural knowledge and memory. In an interdisciplinary exchange between specialists of German studies, theology, archaeology, history and art history, mental concepts of the city are examined in different media formats, including city chronicles, secular painting, biblical texts, medieval city plans and courtly novels.Through the diversity of the examined formats and hermeneutical confrontations, it becomes apparent that the cultural ideas associated with the city and urbanity are not only shaped by historical specifics but also by supertemporal constants, which are frequently rooted in antiquity and Christian traditions.
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