Der Sammelband bietet zwölf Studien deutscher, tschechischer, polnischer und britischer Autoren, die auf Vorträge zurückgehen, die im April 1998 im Rahmen eines Kolloquiums gehalten wurden, mit dem das Herder-Institut den Marburger Historiker Hans Lemberg anläßlich seines 65. Geburtstages geehrt hat. Die Themen der einzelnen Beiträge berühren jene Fragestellungen der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, die das wissenschaftliche Werk Hans Lembergs bestimmt haben und noch immer bestimmen. Neben Studien zur russischen und ostmitteleuropäischen Ideen- und politischen Geschichte bilden Aspekte der böhmisch-tschechischen Geschichte sowie der deutsch-tschechischen Beziehungen einen besonderen Schwerpunkt. Eine weitere Gruppe von Beiträgen behandelt die schwierigen Fragen von nationaler Entmischung, Zwangsmigrationen, ethnischen Säuberungen und Völkermord, die in den letzten Jahren im Rahmen eines großen deutsch-polnischen Kooperationsprojektes die besondere Aufmerksamkeit Hans Lembergs gefunden haben. Der Band eröffnet damit insgesamt verschiedene neue Einblicke in die Mentalitäten, nationalen Spannungsfelder und Konflikte, die die Geschichte Mittel- und Osteuropas im Verlauf der letzten beiden Jahrhunderte geprägt haben.