Produktdetails
- Batterien
- Verlag: Matthes & Seitz Berlin
- Seitenzahl: 180
- Abmessung: 225mm
- Gewicht: 396g
- ISBN-13: 9783882212815
- ISBN-10: 3882212810
- Artikelnr.: 24190241
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.11.1998Schwarze Parade
Novalis, komm' bald wieder
Von Rausch und Dunklem ist in diesem Buch viel die Rede, von "schwarzer Szene" und "nächtlichen Gesprächen auf Friedhöfen oder an ,magischen' Orten der Fränkischen Schweiz". Sein Verfasser Werner Schwarzanger bezeichnet sich als schreibenden Einsiedler in Bamberg. Zu tun ist es ihm vor allem darum, daß im "luxuriösen Westen dieses promethisch ausgebeuteten Planeten" eine "stille Grundtrauer" entstehen möge, die "unser spiegelflüchtig verlichtendes Weltbild zerbröckeln" lassen soll.
Von der "Million schriller solipsistischer Selbstvergesser" auf der Berliner "Love Parade" zum Beispiel sei das nicht zu erwarten, so sehr man dort offenbar danach sucht. Als besseres Medium hat Schwarzanger für sich die "Hymnen an die Nacht" von Novalis entdeckt, aus denen er sich Hilfe für seine Hoffnung auf die "Wiederkehr des romantischen Geistes" herausliest. Wer mit ihm eines Sinnes ist, wird ihm bei seinen Meditationen folgen wollen.
Jedoch so eigenwillig das alles daherkommt - neu ist es nicht, denn Novalis hat oft schon den Text für privaten Mystizismus hergeben müssen. Für die Erkenntnis seines Werks springt dabei nichts heraus, denn mit den Resultaten literaturwissenschaftlicher Forschung, durch die das Bild von Novalis als eines ebenso bedeutenden Dichters wie kenntnisreichen, sachlich argumentierenden Philosophen und Naturwissenschaftlers entstanden ist, hat dergleichen nichts zu tun. GERHARD SCHULZ
Werner Schwarzanger: "Merlos Trauer oder Die Wiederkehr des Novalis". Matthes und Seitz Verlag, München 1998. 180 S., geb., 42,- DM.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Novalis, komm' bald wieder
Von Rausch und Dunklem ist in diesem Buch viel die Rede, von "schwarzer Szene" und "nächtlichen Gesprächen auf Friedhöfen oder an ,magischen' Orten der Fränkischen Schweiz". Sein Verfasser Werner Schwarzanger bezeichnet sich als schreibenden Einsiedler in Bamberg. Zu tun ist es ihm vor allem darum, daß im "luxuriösen Westen dieses promethisch ausgebeuteten Planeten" eine "stille Grundtrauer" entstehen möge, die "unser spiegelflüchtig verlichtendes Weltbild zerbröckeln" lassen soll.
Von der "Million schriller solipsistischer Selbstvergesser" auf der Berliner "Love Parade" zum Beispiel sei das nicht zu erwarten, so sehr man dort offenbar danach sucht. Als besseres Medium hat Schwarzanger für sich die "Hymnen an die Nacht" von Novalis entdeckt, aus denen er sich Hilfe für seine Hoffnung auf die "Wiederkehr des romantischen Geistes" herausliest. Wer mit ihm eines Sinnes ist, wird ihm bei seinen Meditationen folgen wollen.
Jedoch so eigenwillig das alles daherkommt - neu ist es nicht, denn Novalis hat oft schon den Text für privaten Mystizismus hergeben müssen. Für die Erkenntnis seines Werks springt dabei nichts heraus, denn mit den Resultaten literaturwissenschaftlicher Forschung, durch die das Bild von Novalis als eines ebenso bedeutenden Dichters wie kenntnisreichen, sachlich argumentierenden Philosophen und Naturwissenschaftlers entstanden ist, hat dergleichen nichts zu tun. GERHARD SCHULZ
Werner Schwarzanger: "Merlos Trauer oder Die Wiederkehr des Novalis". Matthes und Seitz Verlag, München 1998. 180 S., geb., 42,- DM.
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