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Welche Funktion hat Literatur für das Leben? Die Antworten auf diese Frage füllen bekanntlich Bibliotheken. In den Texten, die die folgende Untersuchung zum Gegenstand hat aber geht es um den Ausnahmezustand menschlichen Lebens schlechthin: um das Leben in den Konzentrations-, Arbeits-, Folter- und Vernichtungslagern der Nazis. Kann Kunst, die ihre Entstehung zumindest Schiller zufolge nicht der Not, sondern dem Überfluss und dem Luxus verdankt und die Ausdruck einer Kultur ist, aus der die Gefangenen ausgeschlossen sind, in einer Daseinslage von Bedeutung sein, in der es, wenn überhaupt, nur…mehr

Produktbeschreibung
Welche Funktion hat Literatur für das Leben? Die Antworten auf diese Frage füllen bekanntlich Bibliotheken. In den Texten, die die folgende Untersuchung zum Gegenstand hat aber geht es um den Ausnahmezustand menschlichen Lebens schlechthin: um das Leben in den Konzentrations-, Arbeits-, Folter- und Vernichtungslagern der Nazis. Kann Kunst, die ihre Entstehung zumindest Schiller zufolge nicht der Not, sondern dem Überfluss und dem Luxus verdankt und die Ausdruck einer Kultur ist, aus der die Gefangenen ausgeschlossen sind, in einer Daseinslage von Bedeutung sein, in der es, wenn überhaupt, nur einen Sinn und ein Ziel geben kann: das nackte, kreatürliche Überleben? Literatur, Gespräche, Lyrik, Spiel, Witz haben jedoch im Lager eine ganz eindeutige Funktion, die wichtigste nämlich überhaupt: dem Überleben zu dienen. Oder, besser gesagt, sie dienen dazu, dass ihre Produzenten und Konsumenten bessere Überlebenschancen zu haben glauben.
Autorenporträt
Zons, Julia§Geboren 1979 in Paderborn, Studium der Germanistik, Soziologie und Pädagogik in Göttingen, Aix en Provence und Leipzig, seit 2007 wiss. Mitarbeiterin an der Universität Konstanz, Dissertationsprojekt: Geschichte der technischen Bildübertragung