Ein wissenschaftlicher Text hat nicht nur seine propositionale Ebene, die eine Repräsentation des zu vertextenden Objektwissens ist. In das Wesen des Textes ist auch sein Bildungsprozess eingeschrieben, der eine Reihe von textorganisierenden Handlungen umfasst. Der Vollzug dieser Handlungen führt zu einer mehr oder weniger ausgebauten Metaebene, die dem wissenschaftlichen Text eine Dynamik verleiht und die beim Leser den Eindruck einer unmittelbaren Interaktion hinterlässt. Die vorliegende Monographie präsentiert ein breites und differenziertes Spektrum der Metaebene in den gegenwärtigen deutschen Texten der Geisteswissenschaften. Gezeigt werden diverse Typen von textorganisierenden Handlungen, ihre textuelle Einbettung und ihre lexikalische sowie stilistische Variabilität. Die Kenntnis der beschriebenen, domänentypischen Explizierungsmittel ist ein wichtiger Teil des Textmusterwissens, der besonders jungen Autoren einen bewussten Umgang mit dem eigenen wissenschaftlichen Text erleichtern kann.