Dass die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben auch in der Rückschau eine immer noch jugendlich bewegte Tätigkeit sein kann, lässt sich hier nachlesen: in einem Gedicht, einem Gespräch und in zwei Erinnerungen an die Literatur. Autobiografie ist bei Michael Krügers Selbstporträt mit Dichtern auch da präsent, wo die Erinnerung bewundertenKollegen wie dem polnischen Dichter Zbigniew Herbert gilt oder jenen Autoren und Freunden, mit denen er in den 70er Jahren den Petrarca-Preis begründete. Der Lyriker Krüger ist ein Freund und Orchestrator naturbelassener Einsamkeit. Zugleich hat er stets die geistige Weite und das Sprachgewirr der internationalen Literatur unserer Zeit gesucht.Hier sieht man, wie Behutsamkeit und Zurückhaltung, Anspruch und Selbstbewusstsein ein Leben für die Literatur geprägt haben.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
So richtig warm scheint Rezensent Tobias Lehmkuhl mit Michael Krügers Erinnerungsbuch nicht zu werden. Zwar erfährt er einiges über den betont exklusiven Zirkel der Petrarca-Preisverleihungen, Krügers Kindheit und seine Freundschaft zum polnischen Dichter Zbigniew Herbert und über die heute zwar eher "männerbündisch" wirkenden, doch aber freundschaftlichen Verhältnisse im Literaturbetrieb der BRD. Bis allerdings eine wirklich "geschlossene" Krüger-Biografie erscheint, liest Lehmkuhl dann doch lieber dessen Gedichte.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH