Die Namenforschung ist seit jeher eine Wissenschaft an der Schnittstelle verschiedenster Disziplinen. Als eigenständige linguistische Disziplin hat die Onomastik nicht nur Anteil am Methodenspektrum der Sprachwissenschaft, sondern integriert auch zunehmend Methodenwissen aus dem kultur-, natur- und sozialwissenschaftlichen Sektor. Die aktuelle kulturwissenschaftliche und kognitionswissenschaftliche Orientierung in der Linguistik bietet auch der Onomastik neue, viel versprechende Perspektiven. Im vorliegenden Band sind Arbeiten und Forschungsergebnisse einschlägig ausgewiesener Expertinnen und Experten aus dem deutschsprachigen Raum zusammengeführt, die sich dem Spannungsfeld zwischen verschiedenen methodischen Ansätzen der Namenforschung, der Reflexion darüber und einer praktischen Umsetzung widmen. Unterschiedliche Ansätze, Forschungsergebnisse und Konzeptionen werden zusammengeführt und auf ihre mögliche Anwendung kritisch hinterfragt, um so Impulse für eine sowohl empirisch als auch theoretisch fundierte Reflexion von onomastischen Diskursen zu ermöglichen und dem Leser eine Orientierung im methodologischen, methodischen und praktischen Feld einer aktuellen Namenforschung zu bieten.