Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,3, Universität Paderborn, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Zweitspracherwerb stellt für die Schulen und für den Lernenden, unabhängig des Alters, eine große Herausforderung dar. Das Lesen- und Schreibenkönnen sind zwei wichtige Kompetenzen, dessen Vermittlung zentrale Aufgabe der Institution Schule sind. Die Fähigkeit zu lesen und zu schreiben fördert die Sozialisation der Kinder und ermöglicht die Eingliederung in eine Gesellschaft und deren Kultur. Die Beherrschung dieser Kulturtechniken sind Grundvoraussetzung für die Teilnahme an gesellschaftlichen Kommunikationsprozessen und unbedingt erforderlich für das Erreichen von Bildungszielen. Für die Schulanfänger ist der Leseunterricht das erste zentrale Erfahrungsfeld schulischen Lernens und der Erfolg dieses Lernprozesses ist für jedes Kind im Blick auf sein künftiges Schulschicksal von entscheidender Bedeutung (Reichen,2008). Jugendliche mit Migrationshintergrund verlassen häufiger als einsprachige deutsche Schüler die Schule ohne Abschluss (Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für Ausländerfragen(2002: 182)). Laut PISA überschritten fast fünfzig Prozent der Zugewanderten die elementare Kompetenzstufe I im Lesen nicht (Deutsches PISA-Konsortium 2001: 376).Ich beschäftige mich in meiner Hausarbeit mit Vermittlungsmodellen des Schriftspracherwerbs. Der Schriftspracherwerb von Zweitsprachlern soll hier im Vordergrund stehen. In einem ersten Schritt werde ich den fibelunabhängigen Ansatz zum Schriftspracherwerb anhand der Methode "Lesen durch Schreiben" von Jürgen Reichen erläutern und ihre Effizienz darlegen. In einem zweiten Schritt zeige ich die Herangehensweise des fibelbasierten Unterrichts und die Erfahrungen mit Fibellehrgängen auf. Im Zuge dessen werde ich die zwei unterschiedlichen Verfahren des fibelbasierten Unterrichts, das synthetische und analytische, kurz erläutern. Im nächsten Schritt möchte ich die beiden Modelle im Vergleich betrachten, indem ich ein Förderprojekt von Wilhelm Grießhaber zu Hilfe ziehe und auswerte. Ziel der Ausarbeitung soll sein, anhand verschiedener Aspekte aufzuzeigen, dass DaZ-SchülerInnen immense Probleme mit dem Schriftspracherwerb haben und deshalb besonders gefördert werden müssen.
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