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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Institut für Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar Opfer, Märtyrer, Heilige: Aufführungen des Leidens im barocken Trauerspiel , 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Analyse der Aufführungspraxis des schlesischen Kunstdramas steht vor einem häufigen Problem der Theaterhistoriographie: Das 'Dokument' der Theaterwissenschaft, die Theateraufführung an sich, ist einen Moment nach ihrer Erschaffung schon wieder Vergangenheit und kann niemals auf…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Institut für Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar Opfer, Märtyrer, Heilige: Aufführungen des Leidens im barocken Trauerspiel , 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Analyse der Aufführungspraxis des schlesischen Kunstdramas steht vor einem häufigen Problem der Theaterhistoriographie: Das 'Dokument' der Theaterwissenschaft, die Theateraufführung an sich, ist einen Moment nach ihrer Erschaffung schon wieder Vergangenheit und kann niemals auf dieselbe Weise rekonstruiert werden. Daher ist es eigentlich ein unmögliches Unternehmen, sich vorstellen zu wollen, wie eine Aufführung im 17. Jahrhundert ausgesehen hat und auch der Theaterhistoriograph Harald Zielske stellt fest: "Tatsächlich muß das gesamte szenische Erscheinungsbild des schlesischen Kunstdramas heute als unwiederbringlich verloren gelten". Dennoch gab es immer wieder Versuche, sich ein Bild der damaligen Aufführungspraxis zu erschaffen. Hierzu wurde entweder auf die Bühnenanweisungen im Dramentext oder auf bildliche Quellen, wie Skizzen, Gemälde und Kupferstiche zurückgegriffen. Bildliche Quellen sind einerseits seltener und oft unpräziser als textliche, insbesondere um so weiter die Aufführungen in der Geschichte zurückliegen. Auch aus dem 17. Jahrhundert sind nur zu wenigen Dramen noch visuelle Quellen erhalten. Bezüglich des dramatischen Textes ist es andererseits fragwürdig, wie viel die Bühnenanweisungen tatsächlich über die Aufführungspraxis aussagen. Schließlich ist es unbekannt, ob diese annähernd oder überhaupt umgesetzt wurden. In dieser Arbeit setze ich mich mit den Versuchen der Rekonstruktion der Aufführungspraxis des schlesischen Kunstdramas durch die Theaterhistoriographen Willi Flemming und Harald Zielske auseinander. Die beiden Theaterwissenschaftler untersuchten acht aus dem 17. Jahrhundert stammende Kupferstiche des Trauerspiels Catharina von Georgien. Flemming ging hierbei textimmanent vor; er nutzte die Kupfer also nur zur Bestätigung der von ihm anhand des Dramentextes bereits getroffenen Mutmaßungen. Zielske sah die größere Bedeutung in den Kupferstichen selbst und verwendete diese als Ausgangspunkt für seine Hypothesen. Nach einer kurzen Vorstellung des zentralen Dramas und der beiden Methoden der historischen Aufführungsanalyse wende ich mich zuerst Flemming und seiner Argumentation, anschließend Zielske und seinem Verfahren zu, bevor ich zu einer abschließenden Rekapitulation komme.
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