Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Fachhochschule Braunschweig / Wolfenbüttel; Standort Braunschweig, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein häufig genanntes Motiv für die Berufswahl der Sozialen Arbeit ist der Wunsch, Menschen bei Änderungen ihrer schwierigen Lebensumstände zu helfen. Dies soll auf der Basis von freiwilliger Annahme der Hilfe erfolgen, wobei die Betroffenen ausdrücklich das Ziel einer veränderten Situation haben sollen. Es ist die Vorstellung verbreitet, dass sich Klienten und ihre Lebenssituation nur ändern, wenn sie dies auch wirklich anstreben und motiviert sind. Auch ein professioneller Helfer wünscht sich dann eine gewisse Wertschätzung und Dankbarkeit neben der finanziellen Entlohnung. Im Gegensatz dazu steht allerdings eine große Zahl an Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit, in denen mit Klienten gearbeitet werden muss, die diese Hilfe gar nicht wollen und sich gegen jegliche Mitarbeit wehren - die Arbeit im Zwangskontext. TROTTER formuliert treffende Fragen zu dem Umgang mit dieser Klientel: - "Wie kann jemandem geholfen werden, der keinerlei Interesse an Hilfe hat? - Was können Sie mit KlientInnen im Wohlfahrts- oder Justizsystem tun, die zu einer Änderung nicht motiviert sind? - Wie können Sie jemanden beraten, der nicht einmal bemerkt hat, dass er ein Problem hat? - Wie arbeiten Sie mit Menschen, deren Wertvorstellungen komplett unterschiedlich von Ihren sind? - Wie können Sie jemandem gleichzeitig bei der Lösung der Probleme helfen und Macht über ihn ausüben?"Blickwechsel: Die in den Medien aufgezeigten Fälle von Kindesmisshandlung oder sogar -tötung scheinen in den letzten Wochen kein Ende zu nehmen.Die Fachkräfte Sozialer Arbeit stehen ebenso zunehmend im Blickfeld der Öffentlichkeit. In Politik und Gesellschaft gibt es aktuelle Diskussionen über Kontroll- und Zwangsmaßnahmen, um solche Fälle rechtzeitig zu erkennen. Der Einsatz von Druck und Zwang wird als ein Weg zu Angeboten der Sozialen Arbeit diskutiert. So könnte die Anzahl von Klienten, die eigentlich keine Hilfe von Fachkräften wollen, durch Maßnahmen wie beispielsweise verpflichtende Erziehungskurse oder Anti-Gewalt-Trainings, noch zunehmen. Über die Arbeit von Fachkräften der Sozialen Arbeit mit Klienten bei Zwangskontakten schreibt GUMPINGER: "Soziale Arbeit im Zwangskontext ist die schwierigste und emotional aufwändigste Variante des professionellen Helfens und sie geschieht immer noch in einer methodischen Grauzone mit sehr wenig Unterstützung in Form theoretischer Fundierung und wissenschaftlicher Absicherung."[...]
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