Die kontinuierlich steigende Varianz der Produkte durch die Befriedigung der individuellen Kundenanforderungen führt zwangsläufig zu einem höheren Bedarf von Werkzeugen. Zukünftig können die Werkzeugbauer aus Hochlohnländern, wie z. B. Deutschland, ihren Know-how Vorsprung im Vergleich zum Wettbewerb nur noch durch innovative, komplexe und qualitativ hochwertige Werkzeuge bei gleichzeitig kurzer Durchlaufzeit und niedrigen Kosten erhalten. Durch den gestiegenen Wettbewerbsdruck bemühen sich die erfolgreichen Werkzeugbauer vermehrt um innovative Werkzeugkonzepte. In der vorliegenden Dissertation ist eine systematische Methodik zur Gestaltung und Bewertung von modularen Werkzeugen und damit ein wichtiger Beitrag für innovative Werkzeugkonzepte entwickelt worden. Durch Anwendung der Methodik, die eine Initiierungs- und eine Anwendungsphase umfasst, lassen sich Werkzeuge signifikant schneller und günstiger bei gleichen Qualitätsanforderungen herstellen. Wesentlicher Bestandteil der Methodik ist der neu entwickelte Modularisierungsansatz "Bündelung von Komponenten zu einem formgebungsneutralen Modul". Innerhalb der Validierung der Methodik wurde die Anwendbarkeit der Methodik sowohl bei einem Formenbauer als auch bei einem Stanzwerkzeugbauer nachgewiesen. In beiden Unternehmen konnte eine signifikante Zeit- bzw. Kostenreduzierung bei der Herstellung von Werkzeugen durch die Anwendung der Methodik verzeichnet werden, in dem die Konstruktion vereinfacht wurde und vorgefertigte modulare Standardbauteilen verwendet wurden, die nur minimal für die jeweilige Formgebung bearbeitet werden mussten. Mit dieser Methodik ist eine Voraussetzung für eine Industrialisierung der Werkzeugbaubranche geschaffen worden. Die Werkzeugbaubetriebe haben nun die Möglichkeit bei richtiger strategischer Ausrichtung durch die Anwendung der Methodik eine effiziente Wertschöpfung und damit wesentliche Wettbewerbsvorteile zu erzielen, um langfristig dem Wettbewerb der Branche zu bestehen.