Das Alter ist in unserer Gesellschaft zu einer bedrohlichen Kategorie geworden: Es lässt sich nicht mehr bezahlen. Zugleich wird neben dem mit zweifelhaften Statistiken untermauerten Katastrophenszenario ein Krieg der Generationen heraufbeschworen. Erich Renner zeigt in seinem Buch nicht nur die ganze Absurdität solcher Prognosen auf, indem er den Finger auf eklatante Widersprüche legt, er benennt auch die selbstzerstörerischen Tendenzen, die das Humankapital alter Menschen brach liegen lässt. Der Autor wäre nicht Ethnologe, wenn er den erstarrten westlichen Alterskonzepten nicht andere entgegenzuhalten wüsste. Er findet sie bei außereuropäischer Völkern, die wir gern mit dem Attribut traditionell belegen. Hier gewinnt der sonst eher kontroverse Begriff der Tradition Sinn, vermag Renner doch zu zeigen, wie sehr in diesen Gesellschaften die Alten als Bewahrer der kulturellen und spirituellen Identität eine bedeutende Position einnehmen.
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