»Mitte 20 muss man unglücklich verliebt sein, damit man in den Dreißigern das Liebesglück noch mehr zu schätzen weiß« - das gilt auch für lesbische Archäologiestudentinnen. Wie aber damit umgehen, wenn einem das Flattern durch Mark und Bein schießt, sobald die schöne Helene im Universitätsflur auftaucht? Eine solche Frau, ebenso makellos wie heterosexuell, kann man schließlich nicht einfach von der Seite anquatschen.
Um es auf den Punkt zu bringen: Die Anbetung einer unerreichbaren Geliebten ist zwar in der Theorie ganz nett, stellt aber in Wahrheit kein erfülltes Lebenskonzept dar. Doch selbst wenn einem Ovid mit seinen Verführungskünsten unter die Arme greift - wie besänftigt man gleichzeitig die unerwartet heftig auftretenden Kinderwünsche der eigenen Partnerin? Mit romantischen Gesprächen über Spermabeschaffung am Frühstückstisch? Alea non iacta est. Noch können Monogamie und schreiender Nachwuchs auf den geeigneten Lebensentwurf hin überprüft werden. Im Gewand eines Minneliedes verhandelt dieses unerschrockene Debüt die Grenzen der Liebe und der Lust.
Um es auf den Punkt zu bringen: Die Anbetung einer unerreichbaren Geliebten ist zwar in der Theorie ganz nett, stellt aber in Wahrheit kein erfülltes Lebenskonzept dar. Doch selbst wenn einem Ovid mit seinen Verführungskünsten unter die Arme greift - wie besänftigt man gleichzeitig die unerwartet heftig auftretenden Kinderwünsche der eigenen Partnerin? Mit romantischen Gesprächen über Spermabeschaffung am Frühstückstisch? Alea non iacta est. Noch können Monogamie und schreiender Nachwuchs auf den geeigneten Lebensentwurf hin überprüft werden. Im Gewand eines Minneliedes verhandelt dieses unerschrockene Debüt die Grenzen der Liebe und der Lust.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Endlich! Ein neues Genre und zwar eines, das schon lange ausstand, freut sich Rezensent René Hamann - der "lesbische Campus-Roman" - und Patricia Hempel erweist sich als durchaus würdige Initiatorin! In ihrem sowohl witzigen, als auch aufschlussreichen, als auch poetisch wertvollen, wortgewaltigen Roman erzählt sie von einer Berliner Geschichtsstudentin, die sich in ihre schöne Kommilitonin verliebt, welche jedoch leider bereits an den Dekan vergeben ist - es ist aussichtslos, da hilft auch kein Ovid und keine Sappho, freut sich der überzeugte Rezensent, denn für den Leser ist doch das Unglück der Romanfiguren immer etwas interessanter als irgendein unglaubwürdiges Märchen-Glück. Tatsächlich und obwohl sich die Handlung nur "schleppend" fortbewegt, ist es in diesem Fall so interessant, dass es ruhig "endlos so weitergehen könnte". Dass Hempel sich allerlei Freiheiten lässt in Bezug auf Spannungsaufbau, Genrekonventionen und vor allem political correctness, kommt dem Roman, jedenfalls nach Hamanns Empfinden, nur zu Gute.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Heraus gekommen ist [...] dieser schön wortpralle, überaus unkorrekte, prima zynische, unterhaltsame und lehrreiche Roman. Ein lesbischer Campusroman!« Rene Hamann, taz, 11.2017 »Der trockene Sprachwitz der Autorin, ihre brillante Beobachtungsgabe und Belesenheit, »In Zeiten von LGBTQI+, Unterstrichen und Sternchen, korrekten Gendern und Aufhebung der Geschlechter kommt dieser Roman sprachlich ultimativ politisch unkorrekt daher.« Ahima Beerlage, 12.10.2017, Aviva