In Hamburg brennen die Autos. Jede Nacht, wahllos angezündet. Aber in dieser einen Nacht am Mexikoring, einem Bürohochhäuserghetto im Norden der Stadt, sitzt noch jemand in seinem Fiat, als der anfängt zu brennen: Nouri Saroukhan, der verlorene Sohn eines Clans aus Bremen. War er es leid, vor seiner Familie davonzulaufen? Hat die ihn in Brand setzen lassen? Und was ist da los, wenn die Gangsterkinder von der Weser neuerdings an der Alster sterben?
Staatsanwältin Chastity Riley taucht tief ein in die Welt der Clan-Familien. Nach und nach erschließen sich ihr die weitverzweigten kriminellen Strukturen, die sich durch ganz Deutschland ziehen. Und sie bekommt Einblick in Nouri Saroukhans Geschichte. Es ist die Geschichte eines Ausbruchs zu einem hohen Preis. Und es ist die Geschichte einer Liebe: von Nouri und Aliza, die nicht zusammenkommen durften und in ein anderes Leben türmten, das aber kein besseres war. Weiß Aliza, was mit Nouri am Mexikoring passiert ist?
Staatsanwältin Chastity Riley taucht tief ein in die Welt der Clan-Familien. Nach und nach erschließen sich ihr die weitverzweigten kriminellen Strukturen, die sich durch ganz Deutschland ziehen. Und sie bekommt Einblick in Nouri Saroukhans Geschichte. Es ist die Geschichte eines Ausbruchs zu einem hohen Preis. Und es ist die Geschichte einer Liebe: von Nouri und Aliza, die nicht zusammenkommen durften und in ein anderes Leben türmten, das aber kein besseres war. Weiß Aliza, was mit Nouri am Mexikoring passiert ist?
»Mit Präzision und Härte beschreibt Simone Buchholz die brutale Männerherrschaft über die Töchter und Schwestern.« Sylvia Staude Frankfurter Rundschau 20181009
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.10.2018NEUE TASCHENBÜCHER
Auf der Spur
brennender Autos
Es gibt ja diese kleinen Warnhinweise, wenn in einer Gesellschaft etwas schiefläuft. Fehlende Kitaplätze, schließende Kulturinstitutionen, außer Kontrolle geratene Mieten. Dann gibt es noch die deutlicheren Signale. Brennende Autos, zum Beispiel. In Simone Buchholz’ neuem Kriminalroman brennen sie in Hamburg jede Nacht. Und in einem sitzt noch jemand. Für welche Problemstufe brennende Menschen stehen, malt sich die abgebrühte Staatsanwältin Chastity Riley lieber nicht im Detail aus. Dabei ist sie nicht der Typ, der wegsieht. „Wenn wir eine ordentliche Regie hätten, würde jetzt irgendwas mit einem Mordsknall von der Decke fallen.“ Tut es aber nicht. An den Ton dieser Ermittlerin muss man sich erst gewöhnen, dann entwickelt ihre zynische Selbstironie in Kombination mit den kurzen, konzentrierten Kapiteln aber eine Sogwirkung, wie sie nicht vielen Autoren gelingt. Die Spur der brennenden Autos führt ins Milieu der arabischstämmigen Clans, wo teure Karren die härteste Währung sind und Probleme mit Gewalt gelöst werden. „Mexikoring“ ist ein schneller Krimi über Parallelgesellschaften, die es nicht nur in Form krimineller Großfamilien gibt. NICOLAS FREUND
Simone Buchholz: Mexikoring. Suhrkamp Verlag, Berlin 2018. 250 Seiten, 14, 95 Euro.
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Auf der Spur
brennender Autos
Es gibt ja diese kleinen Warnhinweise, wenn in einer Gesellschaft etwas schiefläuft. Fehlende Kitaplätze, schließende Kulturinstitutionen, außer Kontrolle geratene Mieten. Dann gibt es noch die deutlicheren Signale. Brennende Autos, zum Beispiel. In Simone Buchholz’ neuem Kriminalroman brennen sie in Hamburg jede Nacht. Und in einem sitzt noch jemand. Für welche Problemstufe brennende Menschen stehen, malt sich die abgebrühte Staatsanwältin Chastity Riley lieber nicht im Detail aus. Dabei ist sie nicht der Typ, der wegsieht. „Wenn wir eine ordentliche Regie hätten, würde jetzt irgendwas mit einem Mordsknall von der Decke fallen.“ Tut es aber nicht. An den Ton dieser Ermittlerin muss man sich erst gewöhnen, dann entwickelt ihre zynische Selbstironie in Kombination mit den kurzen, konzentrierten Kapiteln aber eine Sogwirkung, wie sie nicht vielen Autoren gelingt. Die Spur der brennenden Autos führt ins Milieu der arabischstämmigen Clans, wo teure Karren die härteste Währung sind und Probleme mit Gewalt gelöst werden. „Mexikoring“ ist ein schneller Krimi über Parallelgesellschaften, die es nicht nur in Form krimineller Großfamilien gibt. NICOLAS FREUND
Simone Buchholz: Mexikoring. Suhrkamp Verlag, Berlin 2018. 250 Seiten, 14, 95 Euro.
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