Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.03.2011Teilweise eingerostet
Philipp Meyer ist ein junger Amerikaner und der Roman "Rost" ist sein, sagen wir es bescheiden, "Weltdebüt". Begriffe wie stream of consciousness und Signalnamen wie James Joyce, William Faulkner und Virginia Woolf umschwirren den Text. Am Ende ist es aber dann doch bloß ein Buch mit ein paar rauhbeinigen Jungen, denen es nicht gelingt, bekannt, einflussreich und glücklich zu werden. Billy Poe ist ein Fußballstar, der es gelassen auf sich nimmt, wenn er in den Verdacht gerät, einen Kumpel ermordet zu haben. Seine Freundschaft zu Isaac English, der es in Wirklichkeit getan hat, ist dicker als Blut. Isaac treibt es in die amerikanische Welt, während Billy ins Gefängnis kommt. Dass beide, Billy und Isaac, irgendwie mit dem Leben davonkommen, hat vor allem mit drei weiteren Personen zu tun: Isaacs Schwester Lee, kein Engel, aber mit wissenschaftlichen Ambitionen; Billys Mutter Grace, die Madonna im Wohnwagen, und schließlich Bud Harris. Der Polizeichef der heruntergekommenen Industriestadt Buell in Pennsylvanien nimmt sich Grace' Nöten samt denen ihres Sohnes an. Dieser wiederum opfert sich freiwillig für den Freund, um ihn vor der Giftspritze sowie der Wut der anderen Insassen zu schützen. Das ergab vielleicht spannende Schreibmomente für den Autor, für die Leser hingegen schließt längere Strecken durch Ödland ein - sowie die Frage, wie es um die "rostige" Gerechtigkeit im fernen Westen Amerikas bestellt ist. (Philipp Meyer: "Rost". Roman. Aus dem Amerikanischen von Frank Heibert. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 2010. 464 S., geb., 22,95 [Euro].) g.sch.
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Philipp Meyer ist ein junger Amerikaner und der Roman "Rost" ist sein, sagen wir es bescheiden, "Weltdebüt". Begriffe wie stream of consciousness und Signalnamen wie James Joyce, William Faulkner und Virginia Woolf umschwirren den Text. Am Ende ist es aber dann doch bloß ein Buch mit ein paar rauhbeinigen Jungen, denen es nicht gelingt, bekannt, einflussreich und glücklich zu werden. Billy Poe ist ein Fußballstar, der es gelassen auf sich nimmt, wenn er in den Verdacht gerät, einen Kumpel ermordet zu haben. Seine Freundschaft zu Isaac English, der es in Wirklichkeit getan hat, ist dicker als Blut. Isaac treibt es in die amerikanische Welt, während Billy ins Gefängnis kommt. Dass beide, Billy und Isaac, irgendwie mit dem Leben davonkommen, hat vor allem mit drei weiteren Personen zu tun: Isaacs Schwester Lee, kein Engel, aber mit wissenschaftlichen Ambitionen; Billys Mutter Grace, die Madonna im Wohnwagen, und schließlich Bud Harris. Der Polizeichef der heruntergekommenen Industriestadt Buell in Pennsylvanien nimmt sich Grace' Nöten samt denen ihres Sohnes an. Dieser wiederum opfert sich freiwillig für den Freund, um ihn vor der Giftspritze sowie der Wut der anderen Insassen zu schützen. Das ergab vielleicht spannende Schreibmomente für den Autor, für die Leser hingegen schließt längere Strecken durch Ödland ein - sowie die Frage, wie es um die "rostige" Gerechtigkeit im fernen Westen Amerikas bestellt ist. (Philipp Meyer: "Rost". Roman. Aus dem Amerikanischen von Frank Heibert. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 2010. 464 S., geb., 22,95 [Euro].) g.sch.
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