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  • Buch

Produktdetails
  • Verlag: Meyer
  • ISBN-13: 9783411088287
  • ISBN-10: 3411088281
  • Artikelnr.: 12778902
  • Herstellerkennzeichnung
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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.01.2005

Peking liegt in Sachsen-Anhalt

Auch Geologen, Geo- und Kartographen haben ihr Fachchinesisch, wenn sie sich etwa über Desertifikation, Lithosphärenplatten oder marine Zirkulationssysteme äußern. Im ersten Abschnitt von Meyers Großem Weltatlas wird Grundwissen zu diesen und ähnlichen Themen jedoch allgemeinverständlich erklärt. Außerdem sind die Fotos und Graphiken dazu - wie die Satellitenbilder im anschließenden Kapitel - mehr als bloße Illustration, sie liefern gleichfalls Informationen über die ökologisch empfindliche "Haut der Erde". Zum weiteren Angebot des etwa vier Kilo schweren Kompendiums gehört ein Straßenatlas mit hundertfünfundvierzig Seiten. Im Maßstab 1:300000 zeigt er übersichtlich neben dem deutschen Verkehrswegenetz das von Österreich und der Schweiz. Nicht nur der Atlasgröße von 29,5 mal 36 Zentimetern wegen raten wir allerdings von einem Gebrauch hinter dem Lenkrad ab. Selbst zu Hause auf dem Tisch bei einer Routenplanung ist Vorsicht geboten, denn zahlreiche Angaben entsprechen keineswegs dem aktuellen Stand. So ist der längst fertiggestellte Autobahn-Abschnitt der A 20 zwischen Neubrandenburg und dem Dreieck Uckermark mit der veralteten Notiz "2001/02" versehen, und die befahrbare Bundesstraße 103 n südwestlich von Rostock soll sich angeblich noch "im Bau" befinden. Am umfangreichsten in diesem kartographischen Quartett ist der Weltatlas samt Register mit mehr als dreihundertzwanzig Seiten. Vor sich hat man dann in unterschiedlichen Maßstäben vorwiegend plastisch geschummerte Karten. Angefertigt wurden sie im amerikanischen Verlagshaus Hammond, das bei der Markierung touristischer Attraktionen teils eigenartige Akzente setzt. Demnach gibt es in Japan außerhalb der Ballungszentren Tokio und Osaka/Nagoya als einzige Sehenswürdigkeit das westlich von Sapporo liegende Thermalbad Jozankei. Auch die kartograpischen Grundlagen für die beiliegende CD-ROM stammen zum Großteil aus Amerika. Öffnet man diesen digitalen Atlas (für Windows), läßt sich ein virtueller Globus in jede gewünschte Himmelsrichtung drehen und seine Ansicht topographisch oder politisch gestalten. Schaut man genauer auf die Karten, fallen einige Mängel auf: "Brandenburg" etwa wurde in die rosafarbene Fläche Berlins so eingetragen, als sei es ein Bezirk der Hauptstadt. Wird nun über die praktische Ortssuche noch "Peking2 eingegeben, verwundert das angezeigte Ergebnis. Außer dem Namen der chinesischen Metropole ist nämlich dies zu lesen: "Peking, Sachsen-Anhalt (Deutschland)". Klickt man jetzt die Zeile an, markiert auf dem Kartenausschnitt sofort eine rote Nadel einen Punkt im westlichen Sachsen-Anhalt und wir lesen erneut: "Peking"! Das klingt zwar chinesisch, kommt uns aber eher spanisch vor!

-ung

"Meyers Großer Weltatlas. Der Atlas des 21. Jahrhunderts plus CD-ROM mit elektronischem Atlas". Meyers Lexikonverlag, Mannheim 2004. 608 Seiten, 8., durchgesehene und aktualisierte Auflage. Gebunden, 99,95 Euro. ISBN 3-411-08828-1.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Mit Vorsicht zu genießen ist der Warnung von Rezensent Werner Hornung zufolge dieses "etwa vier Kilo schwere Kompendium". Nicht nur das Gewicht, auch einige veraltete Angaben schränken aus seiner Sicht seine Brauchbarkeit deutlich ein. Auch die Markierung touristischer Attraktionen findet Hornung gelegentlich "merkwürdig", wenn nicht etwas ärmlich ausgefallen. Auch die beiliegende CD-Rom mit ihrem digitalen Atlas scheint ihre Tücken zu haben. Besonders zu denken gab ihm ein geheimnisvolles Peking2 in Sachsen-Anhalt.

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