"Ich redete auf sie ein; ich redete, um nicht zu Kenntnis zu nehmen, dass meine Mutter gestorben war, hier neben mir, in diesem Augenblick. Die Tür ging auf und wir erhielten unsere Brotration. Die Frau , die das Brot verteilte, warf auch Mutter eine Scheibe zu, denn die Tote sah aus, als ob sie
schlief. An diesem Abend aß ich zwei Scheiben Brot." Mit solchen und ähnlichen Worten beschreibt Eva…mehr"Ich redete auf sie ein; ich redete, um nicht zu Kenntnis zu nehmen, dass meine Mutter gestorben war, hier neben mir, in diesem Augenblick. Die Tür ging auf und wir erhielten unsere Brotration. Die Frau , die das Brot verteilte, warf auch Mutter eine Scheibe zu, denn die Tote sah aus, als ob sie schlief. An diesem Abend aß ich zwei Scheiben Brot." Mit solchen und ähnlichen Worten beschreibt Eva Erben ihr eigenes Leben in dem Roman "Mich hat man vergessen".
Zuerst führt Eva ein ganz normales Leben, als sich die Ereignisse jedoch überschlagen, wird sie kurzerhand mit ihrer Familie 1941 nach Theresienstadt und später (1944) auch in das KZ von Auschwitz deportiert. Nachdem sie durch mehrere für sie glücklichen Zufälle sowohl die Konzentrationslger als auch den Todesmarsch übersteht, wird sie von Bauern liebevoll ins Herz geschlossen. Ihre Tante - die einzige Überlebende ihrer Verwandten- holt sie nach Prag und wandert schließlich 1949 nach Israel aus.
Mir gefällt das Buch sehr gut. Nicht nur, weil man sehr viel über die Zeit der Judenverfolgung erfährt sondern auch, weil, wie DIE ZEIT sagt, "vor dem Leser ein Lebensbild entsteht, in dem neben den schimmsten Momenten auch immer ein Funken Glück aufblitzt".
Was mich außerdem fasziniert hat, ist, dass das Lesen dieses Buches dem Durchblättern eines Albums entspricht, weil ihre ganze Geschichte aus einzelnen Erinnerungsbilder besteht.
Trotz der nur 70 Seiten gibt es ein Auf und Ab der Gefühle. Obwohl sie wohl an dem schlimmsten Ort der Welt ist, zeigt sie anschaulich, dass es auch dort immer schöne Moemente gibt. Und dennoch wird nicht zu kurz der schreckliche Umgang mit den Juden gezeigt.
Das schönte aber an diesem Buch ist wohl, dass Eva Erben trotzdem überlebt hat und Kind und Mann hat.