Michael Landy ( 1963) gehört zu den »Young British Artists«, die ab 1988 Furore gemacht haben. Er trat mit Installationen auf, bei denen Fiktion und reales Leben eine beunruhigende Liaison eingingen. Landys Kunst ist geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit der Gesellschaft, mit der Haltung zu Konsum, zur Warenwelt, zur Vergänglichkeit der Dinge und zum Umgang mit Besitzen und Loslassen. Mitseinen Arbeiten stellen sich (unausgesprochen) essenzielle Fragen: Was macht materieller Besitz mit uns? Was brauchen wir zum Leben? Oder auch: Wie schöpferisch ist Zerstörung? Immer wieder gelingt es dem Künstler, eingängige und überraschende künstlerische Formulierungen zu diesen Themen zu finden. Mit Break Down wurde er 2001 einem größeren Publikum bekannt: Er inventarisierte in einem Ladenlokal inLondon sämtliche Gegenstände, die ihm zu diesem Zeitpunkt gehörten, um sie anschließend in einem geregelten Prozess zu zerstören. Landy beschäftigt sich intensiv mit der Funktion von Kunst und Kunstwerken in der Gesellschaft.Das Museum Tinguely zeigt die erste retrospektive Ausstellung des Künstlers. Die begleitende Publikation vereint Werke von 1990 bis heute und umfasst somit sein gesamtes bisheriges OEuvre. Der aufwendig gestaltete Katalog ist als Steifbroschur mit einem vierseitig verschlossenen Buchblock gebunden, den der Leser bewusst »zerstören« muss, um das Buch zu öffnen.
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