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Die Vergänglichkeit alles Irdischen ist ein Jahrhunderte altes Thema, das die Kunst besonders in unruhigen Zeiten immer wieder beschäftigte. Vanitas-Stilleben, eine Spezialität des kriegsgebeutelten 17. Jahrhunderts, sprachen eine deutliche, oft sogar drastische Sprache: Schädel, totes Getier, verfaulende Früchte, welke Blumen füllten, meisterlich gemalt, die Leinwände. Alles vergeht und stirbt - nicht immer in Schönheit. Michael Wesely (geb. 1963) geht es in seinen zwischen 2004 und 2006 entstandenen Blumenstilleben weniger um die Idee des memento mori, auch wenn sie unweigerlich mitschwingt.…mehr

Produktbeschreibung
Die Vergänglichkeit alles Irdischen ist ein Jahrhunderte altes Thema, das die Kunst besonders in unruhigen Zeiten immer wieder beschäftigte. Vanitas-Stilleben, eine Spezialität des kriegsgebeutelten 17. Jahrhunderts, sprachen eine deutliche, oft sogar drastische Sprache: Schädel, totes Getier, verfaulende Früchte, welke Blumen füllten, meisterlich gemalt, die Leinwände. Alles vergeht und stirbt - nicht immer in Schönheit. Michael Wesely (geb. 1963) geht es in seinen zwischen 2004 und 2006 entstandenen Blumenstilleben weniger um die Idee des memento mori, auch wenn sie unweigerlich mitschwingt. Als Photograph mit hoher künstlerischer Sensibilität und speziellen technischen Vorlieben setzt er sich seit seinen Anfängen in den späten 80er Jahren mit dem Phänomen der vergehenden Zeit auseinander. Das Stichwort heißt Langzeitbelichtung, die er mit Hilfe eines selbstgebauten"vorsintflutlichen"Apparats, einer Lochkamera, auf Stunden, Wochen, Monate ausdehnen kann. International Aufsehen erregte sein MoMA-Projekt"Open Shuttle": Mit Belichtungszeiten von bis zu zwei Jahren dokumentierte er ab 2001 den Umbau des Museum of Modern Art. Das Ergebnis sind Bilder, in denen sich der Raum bis zur Abstraktion auflöst und Zeit sichtbar wird. Für Weselys jüngste Serie, Tulpen und andere Schnittblumen in Vasen, genügten Belichtungszeiten von einer Woche, um die Vergänglichkeit alles Irdischen in Bildern zu beschwören, die, irritierend und faszinierend zugleich, ein fragiles Eigenleben zu führen scheinen.