In dem Buch werden einleitend - oft verkannte - Eigenschaften Scholochows als Künstlerpersönlichkeit charakterisiert. Ein speziell seiner Beziehung zu Stalin gewidmetes Kapitel dient der Erhellung seiner Position in den gesellschaftlichen Vorgängen einer ganzen Epoche. Gewürdigt wird sein unerschrockenes Eintreten für Verfolgte und Notleidende während der Zwangskollektivierung und der Terror-Jahre. Detaillierte Analysen gelten der Ästhetik und Poetologie seiner Romane - vom Stillen Don über beide Teile von Neuland unterm Pflug bis zum Fragment Sie kämpften für die Heimat . In allen Fällen werden Elemente herausgearbeitet - so beim Don-Epos die Beziehung zur Moderne, beim Kolchosroman seine "Dramaturgie" und verborgene kontrapunktische Zeichen -, die bisherige literaturgeschichtliche Einstufungen korrigieren bzw. neue Akzente setzen.