22,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
  • Gebundenes Buch

Der liebenswerteste Lausejunge der Welt wird 60!
Es könnte so ruhig und friedlich sein in Lönneberga, wenn da nicht Michel wäre... Für alle, die tatsächlich noch nicht wissen, wer Michel ist (oder es vergessen haben): Michel ist fünf Jahre alt und lebt mit seiner Mama, seinem Papa, seiner kleinen Schwester Ida, der Magd Lina und dem Knecht Alfred auf dem Hof Katthult in Schweden und macht mehr Unfug, als das Jahr Tage hat. Egal ob er Lina mit ihren Zahnschmerzen hilft, die Alten aus dem Armenhaus zum Weihnachtsschmaus einlädt oder bei der Auktion auf Backhorva Geschäfte macht: Michel hat…mehr

Produktbeschreibung
Der liebenswerteste Lausejunge der Welt wird 60!

Es könnte so ruhig und friedlich sein in Lönneberga, wenn da nicht Michel wäre... Für alle, die tatsächlich noch nicht wissen, wer Michel ist (oder es vergessen haben): Michel ist fünf Jahre alt und lebt mit seiner Mama, seinem Papa, seiner kleinen Schwester Ida, der Magd Lina und dem Knecht Alfred auf dem Hof Katthult in Schweden und macht mehr Unfug, als das Jahr Tage hat. Egal ob er Lina mit ihren Zahnschmerzen hilft, die Alten aus dem Armenhaus zum Weihnachtsschmaus einlädt oder bei der Auktion auf Backhorva Geschäfte macht: Michel hat nur die allerbesten Absichten - leider wird trotzdem immer wieder Unfug daraus. Aber irgendwie kann man ihm nie böse sein, auch nach 60 Jahren nicht.

Der frechste Jubiläums-Band, seit es Michel gibt.
Der große Sammelband zum Jubiläum. Gesamtausgabe all seiner Streiche aus Michel in der Suppenschüssel, Michel muss mehr Mannchen machenund Michel bringt die Welt in Ordnung. Wiedersehen mit einem Klassiker zum Vorlesen und zusammen lesen für die ganze Familie. Herrlich humorvolle Illustrationen von Astrid Henn (Das Neinhorn). Michel ist und bleibt ein Kinderliebling: lustig, gewitzt und mit einem Herz aus Gold.
Endlich (Vor-)Lese-Zeit!

Astrid Lindgrens berühmten Kinderbuch-Held_innen, von der bärenstarken Pippi Langstrumpf bis hin zum frechen Michel aus Lönneberga, garantieren Jung und Alt unvergessliche Stunden. Gemeinsam ein Buch lesen - gemeinsam zur Ruhe kommen: Die beliebten Kinderbücher der schwedischen Autorin versammeln ganze Generationen, ob gemütlich schmökernd auf dem kuscheligen Sofa oder zum allabendlichen Einschlafritual am Bett.

Bücher zum Vorlesen schaffen nicht nur Nähe und Geborgenheit. Intensives Zuhören schult die Konzentration, vergrößert den Wortschatz und regt die Fantasie an. Darüber hinaus werden Kinder ab dem Vorschulalter von den zeitlos-spannenden Geschichten zum gemeinsamen Lesen motiviert. Für fortgeschrittenere Leser_innen ab der dritten Klasse eignen sich Astrid Lindgrens Geschichten-Klassiker dann auch perfekt zum Selberlesen.

Die wunderschönen Illustrationen in Oetingers Kinderbuch-Klassikern tragen zum besonderen Lesevergnügen bei. Ob schwedische Original-Illustrationen von Björn Berg und Ingrid Vang Nyman oder moderne Neuinterpretationen von Astrid Henn und Katrin Engelking: Kinder- und Vorlesebücher aus dem Oetinger Verlag sind immer die richtige Wahl für geschichtenhungrige Bücherwürmer ab 5 Jahren.
Autorenporträt
Astrid Lindgren (1907 - 2002) hat so unvergessliche Figuren wie Pippi Langstrumpf oder Michel aus Lönneberga geschaffen. Sie wurde u.a. mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Für Rezensent Siggi Seuß gehört Astrid Lindgrens Michel zum Kanon der Klassiker der Kinderliteratur. Dass dieser Michel schon 60 werden soll, kann Seuß eigentlich nicht glauben, zu aktuell scheinen ihm die Streiche des Jungen, zu menschenfreundlich und daher lehrreich. Dass alle Welt den Charakter dieses Charakters stets unterschätzt hat, davon ist Seuß überzeugt. Ein frecher kleiner Junge? Mitnichten, findet Seuß. Man lese nur die Waldseeszene: zauberhaft und lebensklug, meint er.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Die Gesamtausgabe all seiner Streiche ist auch was für die Eltern, die noch einmal in Erinnerungen schwelgen - herrlich." (Frankenpost, 15.05.2023)

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.05.2023

Von wegen dumme Streiche
Den Kern des Charakters von Michel aus Lönneberga macht etwas anderes aus: Herzensgüte. Eine Hommage zum 60. Geburtstag
Eine Persönlichkeit aus dem Universum Astrid Lindgrens rückt gerade ins Rampenlicht – eine Persönlichkeit, deren komplexen Charakter man lange Zeit unterschätzt hat: Emil Svensson aus Lönneberga, der hier „Michel“ genannt wird, weil Verwechslungen mit Erich Kästners Emil Tischbein vermieden werden sollten. Michel aus Lönneberga wird 60 Jahre alt. Betrachtet man Michel nicht als literarische Figur, sondern als Wesen, das an Astrid Lindgrens geliebten Vater Samuel August angelehnt ist, wäre ein leibhaftiger Michel mindestens doppelt so alt. Aber Michel ist, betrachtet man seine Taten, eine zeitlose Persönlichkeit.
Am 23. Mai 1963 notierte Astrid Lindgren in ihrem Tagebuch: „Heute schrieb ich die ersten Worte von etwas, das ein Buch über Michel aus Lönneberga werden könnte.“ Tja, lieber Michel, würde man ihn gerne fragen, wie kommt es, dass die Welt dich immer nur als frechen kleinen Jungen gesehen hat? Und dass auch der Autor dieses Textes den Kern deines Charakters so lange nicht genügend beachtet hat – die Herzensgüte? Wahrscheinlich vor allem deshalb, weil deine Streiche hierzulande immer noch mit einem Hauch von Verniedlichung deines Wesens verbunden sind. So steckt man dich gern in die Schublade, die schon durch das Titellied der deutschen Hörspiele und Verfilmungen in den 1970er-Jahren weit geöffnet wurde: „Michel war ein Lausejunge aus ’nem Dorf in Schweden, nichts als dumme Streiche hatte er im Sinn.“
Deine Streiche sind bei näherer Betrachtung alles andere als dumm. Schon gar nicht sind sie absichtsvoll böse. Sie mögen einem Geflecht aus Naivität, Selbstüberschätzung, Spontanität, Fantasie, Lebenslust und Neugier entspringen, gepaart mit einer ganz besonderen Schläue. Aber sie sind eben auch: voller Menschenfreundlichkeit. Vielleicht wollte man von deinen subversiven Gedankenblitzen ablenken, um die braven Erwachsenen nicht allzu sehr zu verschrecken. Die hatten schließlich damals schon mit der unzähmbar wilden Pippi Langstrumpf genug zu tun.
Dass Astrid Lindgren gerade in den Sechziger- und Siebzigerjahren, in denen Denkmäler gestürzt und Autoritäten infrage gestellt wurden, eine Charaktergestalt wie dich, lieber Michel, in die Welt gesetzt hat, kann man ihr gar nicht hoch genug anrechnen. Du warst kein Systemkritiker, der mit kaltem Blick und scharfem Verstand Unrecht anprangerte. Sondern ein pfiffiger kleiner Mann, der die Lönneberger zum Staunen und zum Lachen brachte und sie nicht vorführte, wenn sie Mist gebaut hatten. Dafür sorgten sie schon selbst.
Astrid Lindgren stellte dich an einen Ort, den man sofort wiedererkennen konnte. Geschickt zeichnete sie das Milieu in Småland von Bunt bis Grau nach. Da werden Feste gefeiert, bei denen sich die Tischplatten unter Würsten und Leckereien biegen. Da wird sommers wie winters hart auf dem Feld und im Stall gearbeitet. Da kommt es bei Markttagen zu deftigen Schlägereien, da wird sich auf Auktionen gegenseitig übers Ohr gehauen. Da werden arme Menschen ausgegrenzt. Zu Weihnachten hätte es in Lönnebergas Armenhaus unter der Herrschaft der hartherzigen Maduskan öd und leer ausgesehen, wenn du nicht ein paar Gedankenblitze in die Tat umgesetzt hättest. Am Ende bekamen die Armen ein Festmahl.
Wie überall liegen auch in Småland Schönheit und Kargheit, Armut und Reichtum, Klugheit und Dummheit nahe beieinander. Die Frömmelei der braven Småland-Gesellschaft. Die hochnäsige Frau Petrell. Mutters Angst vor dem „Was sagen denn die Leut'?“ Aber zuallererst: der Vater, wenn er sich nach deinen Streichen immer wieder als lächerlicher Patriarch gebärdet, der spürt, dass ihm seine Autorität entgleitet. Welch seichtes Lob entweicht seinem Kleingeist, selbst nachdem du Knecht Alfred das Leben gerettet hattest! „Dass Michel Präsident im Gemeinderat wird, das bezweifle ich. Aber sicher kann noch ein einigermaßen anständiger Kerl aus ihm werden.“
Dass die zentrale Strafvollzugsmaßnahme deines Vaters – dich im Tischlerschuppen einzusperren – deine künstlerische Produktivität beflügelte, zeigt, dass Kunst auch von der Not inspiriert sein kann. Die antiautoritären Fraktionen der Studentenbewegung konnten sich genüsslich an Figuren wie deinem Vater abarbeiten. Aber auch du bliebst nicht verschont. Marxistische Literaturwissenschaftler verurteilten dich 1971 in der schwedischen Kulturzeitschrift „Ord & Bild“ als „expansionslüstern“ und als Vorboten eines „aufkommenden Agrarkapitalismus“. Sie wünschten sich eine sozialrealistische Kinderliteratur als Mittel des Klassenkampfes und sahen in Michel eher einen Vorboten des småländischen Ikea-Gründers Ingvar Kamprad als einen Freigeist, für den Ruhm und Reichtum bedeutungslos sind. Astrid Lindgren ließ sich von solchen Meinungen nicht beirren.
Dein nächster Seelenverwandter jedoch – vielleicht sogar dein Ersatzvater – war Alfred, der Knecht. Davon erzählt die zauberhafte Waldseeszene in „Michel muss mehr Männchen machen“: „Aber im Katthult-See, zwischen weißen Seerosen, schwammen Michel und Alfred in dem kühlen Wasser herum, und am Himmel hing der Julimond wie eine rote Laterne und leuchtete ihnen. ‚Du und ich, Alfred‘, sagte Michel. ‚Ja, du und ich, Michel‘, sagte Alfred. ‚So soll’s sein!‘“
Zum Schluss sei hier der Lindgren-Biograf Jens Andersen zitiert, der das, was ich dir zu deinem 60. Geburtstag unbedingt sagen wollte, auf den Punkt bringt: „Es sind die Mahnung an den moralischen Mut des Menschen und Michels Liebe zu der Person, die er sich als Vater wünscht, die den überbordenden Humor und die urkomischen Szenen zusammenhalten und die Michel-Geschichten auf eine Ebene mit den Klassikern der Kinderliteratur heben. Denn der größte Geniestreich in Michel aus Lönneberga ist der humanistische Grundstrom des Werkes.“
Danke, liebe Astrid Lindgren, danke, lieber Michel. Dein Ruhestand an einem unbekannten Ort sei dir von Herzen gegönnt. Deine Botschaften sind angekommen.
SIGGI SEUSS
Der Vater: ein lächerlicher
Patriarch, der spürt, dass ihm
seine Autorität entgleitet
1963 erschien der erste Band der „Emil“-Geschichten in Schweden. Bei Oetinger sind die jetzt neu illustriert von Astrid Henn erschienen. Foto: Verlag
Astrid Lindgren: Michel aus Lönneberga. Alle Abenteuer in einem Band. Aus dem Schwedischen von Karl Kurt Peters. Mit Illustrationen von Astrid Henn. Oetinger Verlag, Hamburg 2023. 400 S., 22 Euro. Ab 5 Jahren.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr