Michel Houellebecq ist ein Medienstar und seine Bücher sind Mega-Seller. Für seine sexbeladenen, depressiven Skandalromane ist der Autor weltbekannt. Über sein Leben weiß man jedoch fast nichts. Nun hat sein Landsmann Denis Demonpion eine nicht autorisierte Biografie geschrieben, die kapitale Fehler in Houellebecqs offiziellem Lebenslauf aufdeckt.
Was um alles in der Welt hat der Mann für einen Grund, seinen Lebenslauf zu frisieren? Man denkt immer, man kenne Houellebecq, weil er in den Medien so präsent ist, weil er ständig Interviews gibt.
Der Autor selbst: "Vieles hat Houellebecq einfach unter den Tisch fallen lassen, weil es nicht zu dem Image passte, das er sich aufgebaut hat, das des depressiven und verlassen wirkenden Schriftstellers. Ein Genie, aber immer schräg drauf, immer irgendwie mitleiderregend."
Demonpion deckt in seiner Biografie Houellebecqs Doppelstrategie auf. Er spricht in aller Einfühlsamkeit von der schwierigen Jugend des wichtigsten Literaten von heute. Doch zugleich entlarvt er, wie er sich immer wieder als Verlassener stilisiert - und das trotz Ruhm, Ehefrau und Vermögen.
Was um alles in der Welt hat der Mann für einen Grund, seinen Lebenslauf zu frisieren? Man denkt immer, man kenne Houellebecq, weil er in den Medien so präsent ist, weil er ständig Interviews gibt.
Der Autor selbst: "Vieles hat Houellebecq einfach unter den Tisch fallen lassen, weil es nicht zu dem Image passte, das er sich aufgebaut hat, das des depressiven und verlassen wirkenden Schriftstellers. Ein Genie, aber immer schräg drauf, immer irgendwie mitleiderregend."
Demonpion deckt in seiner Biografie Houellebecqs Doppelstrategie auf. Er spricht in aller Einfühlsamkeit von der schwierigen Jugend des wichtigsten Literaten von heute. Doch zugleich entlarvt er, wie er sich immer wieder als Verlassener stilisiert - und das trotz Ruhm, Ehefrau und Vermögen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Durchaus instruktiv scheint Joseph Hanimann diese Biografie über Michel Houellebecq, die der Pariser Journalist Denis Demonpion verfasst hat. Sensationelle Enthüllungen aber sollte man sich nicht erwarten. Dass Houellebecq nicht, wie von ihm behauptet, 1958, sondern zwei Jahre früher geboren wurde, oder dass er nach seinem Studium der Agrarwissenschaft eine später verschwiegene Filmausbildung begann, hält Hanimann nicht unbedingt für "atemberaubende Neuigkeiten". Vielmehr schätzt er das Buch wegen der vielen Details, die des Lesers Bild von der "geistigen Physiognomie des Schriftstellers" teils bestätigen, teil korrigieren. Dem Autor gelingt es nach Ansicht Hanimanns, nicht nur die wichtigen Momente im Leben Houellebecqs zu erfassen, sondern auch die Herkunft seiner provokativen Attitüde und seiner Faszination für eine Religion ohne Gott zu klären. Bei dem langen Kapitel über die schriftstellerische Entwicklung hätte sich Hanimann allerdings eine etwas "schärfere Akzentuierung" gewünscht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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