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Über Michelangelo hält sich die Behauptung, er habe »kein Verständnis« für Machiavellis politische Theorie gezeigt, die »fremd jeder Ethik, bloss auf positiven Werten« basiere. Umgekehrt gilt Machiavelli als Banause, dem die bildende Kunst »unzugänglich« gewesen sei.Beide Urteile verkennen ihre Aktivitäten ebenso wie ihre Gemeinsamkeiten. Wenngleich sich Michelangelos Haltung gegenüber Machiavelli nicht expressis verbis niedergeschlagen hat, liegen die Parallelen im Denken und Handeln auf der Hand. Beide haben sich nicht nur gekannt, sondern wirkten ab 1501 bis zu Michelangelos Berufung nach…mehr

Produktbeschreibung
Über Michelangelo hält sich die Behauptung, er habe »kein Verständnis« für Machiavellis politische Theorie gezeigt, die »fremd jeder Ethik, bloss auf positiven Werten« basiere. Umgekehrt gilt Machiavelli als Banause, dem die bildende Kunst »unzugänglich« gewesen sei.Beide Urteile verkennen ihre Aktivitäten ebenso wie ihre Gemeinsamkeiten. Wenngleich sich Michelangelos Haltung gegenüber Machiavelli nicht expressis verbis niedergeschlagen hat, liegen die Parallelen im Denken und Handeln auf der Hand. Beide haben sich nicht nur gekannt, sondern wirkten ab 1501 bis zu Michelangelos Berufung nach Rom gemeinsam an der florentinischen Politik mit. Es ist nicht überraschend, dass Machiavelli in der Schlussphase seines« Libro dell' arte della guerra »die Erneuerung der Künste zum Indiz für die Hoffnungen macht, die Italien auf Florenz bei seiner Befreiung setzen kann. Machiavelli hat die Entstehung von Michelangelos Marmordavid als Sekretär der Republik Florenz miterlebt.
Autorenporträt
Franz-Joachim Verspohl (1946-2009) war 1986-1993 Universitäts-Professor in Osnabrück und Dortmund. Später übernahm er den Lehrstuhl für Kunstgeschichte und war Gründungsdirektor des 1993 wieder eingerichteten Kunsthistorischen Seminars sowie Leiter der Kustodie der Friedrich Schiller-Universität Jena.Veröffentlichungen u.a.: »Paul Klee in Jena« (1999, 2 Bde.); »Frank Stella« (2001, 2 Bde.); »Manfred Leve« (2004); »Carl Ludwig Fernows Winckelmann« (2004).