Zahlreiche empirische Studien zum Bildungserfolg von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund zeigen, dass trotz vieler Bemühungen weiterhin nachweisbare Chancenungleichheiten bestehen. Ein zentraler Anknüpfungspunkt zur Herstellung von Chancengleichheit auf dem Bildungssektor ist die universitäre Professionalisierung zukünftiger Lehrkräfte im Bereich Deutsch als Zweitsprache. In der vorliegenden Arbeit wurde daher ein Microteaching-Konzept für eine universitäre Praxisphase entwickelt, welches angehende Lehrerinnen und Lehrer für den Umgang mit migrationsbedingter Heterogenität sensibilisieren soll. Es wurde im Rahmen einer Triangulationsstudie erforscht, ob das Durchlaufen dieser Praxisphase zu einer Veränderung von kollektiven Wissensstrukturen auf Seiten der Studierenden führt und ihre Einstellungen in Bezug auf den Umgang mit migrationsbedingter Heterogenität beeinflusst. Ausgehend davon, dass sich kollektive Wissensstrukturen durch die Analyse von Diskursen rekonstruieren lassen, wurde für die vorliegende Untersuchung ein methodischer Zugang gewählt, der die Analyse von konjunktivem Wissen in Gruppendiskussionsverfahren in den Mittelpunkt rückt. Die Studie fußt auf einem interdisziplinären Ansatz, weshalb sowohl die soziale als auch die linguistische Dimension von sprachlicher Interaktion und diskursivem Verhalten zum Untersuchungsgegenstand werden. So erweist sich Microteaching als ein Neukonstruieren des grundlegenden Verhältnisses von Sprache und gesellschaftlichem Wissen mit Blick auf die Lehre des Deutschen als Zweitsprache.
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