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Zehn Tage im Januar 1981 erschütterten die Dresdner Fußballwelt. Kurz vor der Abreise der DDR-Nationalmannschaft am 24. Januar nach Südamerika wurden drei der Spieler, Gerd Weber, Peter Kotte, Matthias Müller von Dynamo Dresden, verhaftet. Auslöser war der Bericht eines Inoffiziellen Mitarbeiters des Staatssicherheitsdienstes, in dem mitgeteilt wurde, daß die drei "bei einem der nächsten Spiele in der BRD bleiben" würden und beim 1.FC Köln unter Vertrag kämen. Die Folgen waren Arrest, Verhöre, Sperren, Gerüchteküche und Protestaktionen ... Auch der 1953 gegründete Fußballverein Dynamo Dresden,…mehr

Produktbeschreibung
Zehn Tage im Januar 1981 erschütterten die Dresdner Fußballwelt. Kurz vor der Abreise der DDR-Nationalmannschaft am 24. Januar nach Südamerika wurden drei der Spieler, Gerd Weber, Peter Kotte, Matthias Müller von Dynamo Dresden, verhaftet. Auslöser war der Bericht eines Inoffiziellen Mitarbeiters des Staatssicherheitsdienstes, in dem mitgeteilt wurde, daß die drei "bei einem der nächsten Spiele in der BRD bleiben" würden und beim 1.FC Köln unter Vertrag kämen. Die Folgen waren Arrest, Verhöre, Sperren, Gerüchteküche und Protestaktionen ... Auch der 1953 gegründete Fußballverein Dynamo Dresden, die weit über Dresdens Grenzen hinaus beliebte Spitzenmannschaft, Verein der Volkspolizei, unterlag der besonderen "Fürsorge" durch den Mielke-Apparat. Über die Interessen, Mittel und Methoden bei der "Bearbeitung" von Spielern, Trainern sowie Fans, ihrer Beobachtung, Beeinflussung und ihrer Verstrickung im Netz der Stasi geben mehr als 23000 Seiten archiviertes und für dieses Buch teilweise ers tmals erschlossenes Aktenmaterial in der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Auskunft. Ergänzt durch Zeitzeugen-Berichte, zum Beispiel von Reinhard Häfner, Matthias Müller und Klaus Sammer, durch anekdotische Begebenheiten und Absurditäten, die sich aus den Akten und im Vergleich mit den in der Öffentlichkeit bekanntgewordenen Ereignissen ergaben, wird ein interessanter Einblick in die Vorgänge bei Dynamo Dresden gewährt. Bisher unveröffentlichte Dokumente aus Verbänden und Partei beschreiben den Umgang von MfS, Deutschem Turn- und Sportbund und SED mit der Sportgemeinschaft im besonderen und dem Leistungssport in der DDR im allgemeinen.
Autorenporträt
Jahrgang 1968, aufgewachsen in Dresden; nach dem Abitur 1987 Volontariat bei den Sächsischen Neuesten Nachrichten, Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee und seit 1990 Redakteur bei den Dresdner Neuesten Nachrichten; Journalistik-Fernstudium an der Freien Universität Berlin, an der er im Jahre 2000 für die vorliegende Arbeit mit dem Fritz-Eberhard-Preis ausgezeichnet wurde.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Leider, leider ein sprödes Buch. Florian Welle bedauert das sichtlich. Schließlich dürfte die spannende Frage, inwieweit die Stasi am Absturz Dynamo Dresdens in den 80ern beteiligt gewesen ist, nicht nur Fußballinteressierte fesseln. Aber was nützt es, wenn der Autor seine Erkenntnisse aus 23000 Seiten (!) Aktenmaterial (zusammengetragen aus der Gauck-Behörde wie aus SED- und Sportbund-Archiven) bloß "trocken und farblos" aneinander reiht, "statt sich einmal von den Dokumenten zu entfernen und frei erzählend die Geschehnisse zusammenzufassen"?

© Perlentaucher Medien GmbH
"Erstmals beleuchtet Ingo Pleil umfassend auf 300 reich bebilderten Seiten die Machenschaften der"Firma"im DDR-Fußball am Beispiel der SG Dynamo Dresden. Der Radeberger, Redakteur der"Dresdner Neuesten Nachrichten", erschloss bei Recherchen eine Fülle von bisher unbekanntem Aktenmaterial und sprach mit vielen Zeitzeugen. So kommen Hans-Jürgen Dörner, Matthias Müller oder Hartmut Schade zu Wort." (Leipziger Volkszeitung, 6.4.01) "Insgesamt ist dem Autor - sieht man von einigen Strukturschwächen ab - eine äußerst fundierte Arbeit über die Verquickungen zwischen Stasi, Partei und Spitzensport am Beispiel Dynamo Dresden gelungen, die sich nicht auf Akten verläßt, sondern kritisch urteilt und nahezu alle Quellen kombiniert, die erschließbar sind." (Dresdner Neueste Nachrichten, 11.5.01) "Mit der nötigen Einfühlsamkeit schildert Ingolf Pleil nicht nur die Lebensläufe der Opfer, sondern auch die Unbedarftheit von 18jährigen Fußballspielern, die den Werbungsversuchen der Stasi oft hilflos gegenüberstanden." (Die Welt, 16.6.01) "Pleil urteilt nicht, sondern beschreibt aus einer klugen Abseitsstellung."Mielke, Macht und Meisterschaft"ist jenseits des fußballerischen Rahmens eine aufschlussreiche Chronik alltäglicher DDR-Binnenverhältnisse." (Frankfurter Rundschau, 14.12.01)