1952/53 erbaute Mies van der Rohe die Crown Hall in Chicago: das Domizil für Architektur, Stadt- und Regionalplanung auf dem Campus des Illinois Institute of Technology. Das Stahl- und Glasgebäude kommt ohne innere Stützen aus, das Dach ist an vier Stahlträgern aufgehängt. In der Halle - einem ganz grossen Raum mit niedrigen Wandabschlüssen - sind Zeichenraum, Bibliothek und Ausstellungsraum untergebracht, im Untergeschoss die Unterrichtsräume und Werkstätten. Mies Suche nach immer klareren Strukturen gelangt in diesem Bau zur Meisterschaft. Werner Blaser, ehemaliger Mitarbeiter Mies van der Rohes, liefert eine sorgfältige, von persönlichen Erfahrungen geprägte Darstellung dieses epochemachenden Gebäudes in Text und Bild.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
In einer Mehrfachrezension bespricht Jürgen Tietz neu erschiene Bücher über Mies van der Rohe, die für ihn ein Zeichen für ein neu erwachendes Interesse an dem Architekten sind.
1.) Rolf D. Weisse: "Mies van der Rohe. Vision und Realität"
Dieses Buch ermöglicht, so Tietz, dem Leser einen "frischen Blick auf den altbekannten Mies". Besonders beeindruckt zeigt sich der Rezensent von den merkwürdig grobkörnigen Fotos, die den Architekten zeigen, und die eigentlich Filmsequenzen seien und "für das Buch in Fotos zerlegt wurden". Davon abgesehen sieht Tietz in diesem Band den Weg des Architekten von seiner frühen Zeit über zahlreiche Etappen bis zum Spätwerk gut nachgezeichnet. Auch eine "maßstäbliche Vergleichsskizze" ist im Band enthalten, wie Tietz anmerkt. Insgesamt findet der Rezensent, dass es sich um ein sehr persönliches Buch des Autors handelt, der einst Mitarbeiter im Büro von Mies van der Rohe war. So empöre sich Weiss sehr über den "aktuellen Zustand der Nationalgalerie", an der man im Laufe der Zeit störende Veränderungen vorgenommen habe. Dazu merkt Tietz jedoch an, dass in dem vorliegenden Buch nicht erwähnt wird, dass in den nächsten Jahren eine Generalsanierung der Neuen Nationalgalerie bevorsteht.
2.) Josep Quetglas: "Der gläserne Schrecken"
"Ein brillantes Feuerwerk" sieht Tietz in diesem Band, der sich mit van der Rohes Barcelona-Pavillon beschäftigt. Zwar findet der Rezensent, dass man über so manchen Punkt in Quetglas' Darstellung durchaus streiten könne, doch insgesamt ist er der Ansicht, dass der Autor "höchst pointiert (...) den unterschiedlichen Aspekten in Mies' frühem Hauptwerk" nachgeht. Darüber hinaus scheint es Tietz zu schätzen zu wissen, dass Quetglas hier auch auf die "Entmaterialisierung der Architektur - die Architektur der Leere" eingeht.
3.) Werner Blaser: "Mies van der Rohe Crown Hall"
Nur kurz geht Tietz auf diesen Band ein, doch was er darüber zu sagen hat, klingt durchaus begeistert. Tietz erwähnt, dass es sich hier um den Band einer ganzen Reihe handelt, in der die einzelnen Bauten van der Rohes vorgestellt werden. Diese Bücher seien selbst "kleine Kunstwerke, deren Ästhetik den Leser in ihren Bann zieht". Darüber hinaus lobt er diese Bücher der Reihe als "Meditationen über die Baukunst, über Struktur und Kultur".
© Perlentaucher Medien GmbH
1.) Rolf D. Weisse: "Mies van der Rohe. Vision und Realität"
Dieses Buch ermöglicht, so Tietz, dem Leser einen "frischen Blick auf den altbekannten Mies". Besonders beeindruckt zeigt sich der Rezensent von den merkwürdig grobkörnigen Fotos, die den Architekten zeigen, und die eigentlich Filmsequenzen seien und "für das Buch in Fotos zerlegt wurden". Davon abgesehen sieht Tietz in diesem Band den Weg des Architekten von seiner frühen Zeit über zahlreiche Etappen bis zum Spätwerk gut nachgezeichnet. Auch eine "maßstäbliche Vergleichsskizze" ist im Band enthalten, wie Tietz anmerkt. Insgesamt findet der Rezensent, dass es sich um ein sehr persönliches Buch des Autors handelt, der einst Mitarbeiter im Büro von Mies van der Rohe war. So empöre sich Weiss sehr über den "aktuellen Zustand der Nationalgalerie", an der man im Laufe der Zeit störende Veränderungen vorgenommen habe. Dazu merkt Tietz jedoch an, dass in dem vorliegenden Buch nicht erwähnt wird, dass in den nächsten Jahren eine Generalsanierung der Neuen Nationalgalerie bevorsteht.
2.) Josep Quetglas: "Der gläserne Schrecken"
"Ein brillantes Feuerwerk" sieht Tietz in diesem Band, der sich mit van der Rohes Barcelona-Pavillon beschäftigt. Zwar findet der Rezensent, dass man über so manchen Punkt in Quetglas' Darstellung durchaus streiten könne, doch insgesamt ist er der Ansicht, dass der Autor "höchst pointiert (...) den unterschiedlichen Aspekten in Mies' frühem Hauptwerk" nachgeht. Darüber hinaus scheint es Tietz zu schätzen zu wissen, dass Quetglas hier auch auf die "Entmaterialisierung der Architektur - die Architektur der Leere" eingeht.
3.) Werner Blaser: "Mies van der Rohe Crown Hall"
Nur kurz geht Tietz auf diesen Band ein, doch was er darüber zu sagen hat, klingt durchaus begeistert. Tietz erwähnt, dass es sich hier um den Band einer ganzen Reihe handelt, in der die einzelnen Bauten van der Rohes vorgestellt werden. Diese Bücher seien selbst "kleine Kunstwerke, deren Ästhetik den Leser in ihren Bann zieht". Darüber hinaus lobt er diese Bücher der Reihe als "Meditationen über die Baukunst, über Struktur und Kultur".
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