Die Kindgestalten Mignon und Meret sind fremde Wesen im aufgeklärten und realistischen Panorama der Romane Wilhelm Meisters Lehrjahre und Der Grüne Heinrich. Sie sind Randerscheinungen und Grenzgänger, Mittler zwischen unterschiedlichen Welten und keiner ganz zugehörig. Ihr Ort ist die Schwelle, die zwei Welten trennt und an der zugleich der Übergang vollzogen werden kann.
Das Buch geht zunächst der vielschichtigen Bedeutung der Schwellenmetapher nach, die als zentraler Topos beide Romane durchzieht und in den beiden Mädchengestalten gleichsam lebendig wird. In ihnen erscheinen die existentiellen Übergangsphänomene von Androgynie, Adoleszenz, Leben und Tod ebenso wie die religiösen Schwellen der Transzendenz und die medialen Schwellen der Bühne und der Schrift. Ihr Schicksal vollzieht das mythologische Muster wiederholter Initiationen nach und spiegelt kosmische Metamorphosen und religiöse Transzendenzhoffnung. Als Schwellenkinder zwischen den Gattungen, transzendieren sie den Roman auf eine ,andere Sprache' hin und erschließen im Text die Möglichkeit poetologischer Interpretation.
Mignon und Meret reflektieren als literarische Gestalten zugleich das Medium Literatur. Sie vergegenwärtigen das imaginäre 'Jenseits' der Romane und machen ihren Inhalt transparent für eine unabschließbare Bedeutungsfülle, und sie führen wieder auf die Textseite zurück, aus der sie entspringen, indem sie in buchstäblichem Sinn das 'schwarze Geheimnis' der Literatur verkörpern.
Das Buch geht zunächst der vielschichtigen Bedeutung der Schwellenmetapher nach, die als zentraler Topos beide Romane durchzieht und in den beiden Mädchengestalten gleichsam lebendig wird. In ihnen erscheinen die existentiellen Übergangsphänomene von Androgynie, Adoleszenz, Leben und Tod ebenso wie die religiösen Schwellen der Transzendenz und die medialen Schwellen der Bühne und der Schrift. Ihr Schicksal vollzieht das mythologische Muster wiederholter Initiationen nach und spiegelt kosmische Metamorphosen und religiöse Transzendenzhoffnung. Als Schwellenkinder zwischen den Gattungen, transzendieren sie den Roman auf eine ,andere Sprache' hin und erschließen im Text die Möglichkeit poetologischer Interpretation.
Mignon und Meret reflektieren als literarische Gestalten zugleich das Medium Literatur. Sie vergegenwärtigen das imaginäre 'Jenseits' der Romane und machen ihren Inhalt transparent für eine unabschließbare Bedeutungsfülle, und sie führen wieder auf die Textseite zurück, aus der sie entspringen, indem sie in buchstäblichem Sinn das 'schwarze Geheimnis' der Literatur verkörpern.