Patrick Chamoiseau anwortet mit seinem Essay aufdas Ohnmachtsgefühl zweier Künstlerinnen: Hind(Meddeb) ist Filmemacherin, sie hat die Räumung des»Dschungels« in Calais dokumentiert und die Zerstörungdes Lagers von Geflüchteten an der MetrostationStalingrad im Zentrum von Paris gefilmt; und Jane,eine junge Schriftstellerin, die von ihren Eindrückenberichtet, wenn sie die Geflüchteten mit einemFrühstück versorgt.Die Hypnose in den westlichen Ländern besagt, wirbräuchten unseren Frieden, »die Ruhe der Zivilisierten«, und diese werde von den Migranten gestört, sieseien Eindringlinge wie einst die…mehr
Patrick Chamoiseau anwortet mit seinem Essay aufdas Ohnmachtsgefühl zweier Künstlerinnen: Hind(Meddeb) ist Filmemacherin, sie hat die Räumung des»Dschungels« in Calais dokumentiert und die Zerstörungdes Lagers von Geflüchteten an der MetrostationStalingrad im Zentrum von Paris gefilmt; und Jane,eine junge Schriftstellerin, die von ihren Eindrückenberichtet, wenn sie die Geflüchteten mit einemFrühstück versorgt.Die Hypnose in den westlichen Ländern besagt, wirbräuchten unseren Frieden, »die Ruhe der Zivilisierten«, und diese werde von den Migranten gestört, sieseien Eindringlinge wie einst die Barbaren im antikenGriechenland. Chamoiseau sieht jedoch die Barbareiim Inneren der westlichen Gesellschaften, die demneoliberalen kapitalistischen System hörig sind. Unterder Herrschaft des Maximalprofits verlieren alle, bisauf einige wenige. Dabei wurde der Reichtum desWestens von allen erbracht, nicht zuletzt von denMenschen in den Kolonien, aber auch über Generationenvon den Arbeitnehmern. Dieser Reichtum stehtdaher allen zu. Die kulturelle, menschliche Seite derGlobalisierung ist die »Mondialität«, das Bewusstsein,dass die Welt eins ist. Die Migranten zeigen auf, dassden großen Gewinnern diese Welt nicht gehört.Chamoiseau beschreibt die vitale Kraft der Migranten,ihre Vision zu leben - »etwas Besseres als den Todfindest du überall«, wie es im Märchen heißt. Es gibtkein Leben ohne Bewegung, keine Vitalität ohneWanderschaft. »Die neoliberale Barbarei hat auf ihreeigene Weise die Welt verriegelt, es wäre völligverfehlt zu glauben, dass dieser Riegel uns schützt.«Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Patrick Chamoiseau, geboren 1953 auf Martinique, studiertein Frankreich Recht und Sozialwirtschaft und arbeitetezunächst als Sozialarbeiter. Er zählt zu den wichtigstenSchriftstellern der Karibik. In seinen zahlreichen Textenbeschäftigt er sich hauptsächlich mit der kreolischen Kulturund seiner Herkunftsinsel Martinique. Für seinen RomanTexaco erhielt er 1992 den Prix Goncourt, den wichtigstenLiteraturpreis Frankreichs. Sein Roman Die Spur des Anderen(Wunderhorn 2014) kam 2015 auf die Shortlist des InternationalenLiteraturpreises des Haus der Kulturen der Welt.
Beate Thill, geboren 1952 in Baden-Baden, studierte Anglistikund Geographie. Seit 1983 arbeitet sie als literarischeÜbersetzerin der Sprachen Englisch und Französisch, mitdem Schwerpunkt Literatur aus »dem Süden«, v.a. aus Afrikaund der Karibik.
Inhaltsangabe
Die Hypnose in den westlichen Ländern besagt, wir bräuchten unseren Frieden, "die Ruhe der Zivilisierten", und diese werde von den Migranten gestört, sie seien Eindringlinge wie einst die Barbaren im antiken Griechenland. Chamoiseau sieht jedoch die Barbarei im Inneren der westlichen Gesellschaften, die dem neoliberalen kapitalistischen System hörig sind. Unter der Herrschaft des Maximalprofits verlieren alle, bis auf einige wenige. Dabei wurde der Reichtum des Westens von allen erbracht, nicht zuletzt von den Menschen in den Kolonien, aber auch über Generationen von den Arbeitnehmern. Dieser Reichtum steht daher allen zu. Die Migranten zeigen auf, dass den großen Gewinnern diese Welt nicht gehört. Chamoiseau beschreibt die vitale Kraft der Migranten, ihre Vision zu leben – "etwas Besseres als den Tod findest du überall", wie es im Märchen heißt. Patrick Chamoiseau anwortet mit seinem Essay auf das Ohnmachtsgefühl zweier Künstlerinnen: Hind (Meddeb) ist Filmemacherin, sie hat die Räumung des "Dschungels" in Calais dokumentiert und die Zerstörung des Lagers von Geflüchteten an der Metrostation Stalingrad im Zentrum von Paris gefilmt; und Jane, eine junge Schriftstellerin, die von ihren Eindrücken berichtet, wenn sie die Geflüchteten mit einem Frühstück versorgt. Chamoiseaus Essay endet mit einer "Erklärung der Dichter", die zum Widerstand gegen Intoleranz, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Gleichgültigkeit gegenüber Anderen aufruft. Patrick Chamoiseau anwortet mit seinem Essay auf das Ohnmachtsgefühl zweier Künstlerinnen: Hind (Meddeb) ist Filmemacherin, sie hat die Räumung des "Dschungels" in Calais dokumentiert und die Zerstörung des Lagers von Geflüchteten an der Metrostation Stalingrad im Zentrum von Paris gefilmt; und Jane, eine junge Schriftstellerin, die von ihren Eindrücken berichtet, wenn sie die Geflüchteten mit einem Frühstück versorgt. Chamoiseaus Essay endet mit einer "Erklärung der Dichter", die zum Widerstand gegen Intoleranz, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Gleichgültigkeit gegenüber Anderen aufruft. Chamoiseaus Essay endet mit einer "Erklärung der Dichter", die zum Widerstand gegen Intoleranz, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Gleichgültigkeit gegenüber Anderen aufruft.
Die Hypnose in den westlichen Ländern besagt, wir bräuchten unseren Frieden, "die Ruhe der Zivilisierten", und diese werde von den Migranten gestört, sie seien Eindringlinge wie einst die Barbaren im antiken Griechenland. Chamoiseau sieht jedoch die Barbarei im Inneren der westlichen Gesellschaften, die dem neoliberalen kapitalistischen System hörig sind. Unter der Herrschaft des Maximalprofits verlieren alle, bis auf einige wenige. Dabei wurde der Reichtum des Westens von allen erbracht, nicht zuletzt von den Menschen in den Kolonien, aber auch über Generationen von den Arbeitnehmern. Dieser Reichtum steht daher allen zu. Die Migranten zeigen auf, dass den großen Gewinnern diese Welt nicht gehört. Chamoiseau beschreibt die vitale Kraft der Migranten, ihre Vision zu leben – "etwas Besseres als den Tod findest du überall", wie es im Märchen heißt. Patrick Chamoiseau anwortet mit seinem Essay auf das Ohnmachtsgefühl zweier Künstlerinnen: Hind (Meddeb) ist Filmemacherin, sie hat die Räumung des "Dschungels" in Calais dokumentiert und die Zerstörung des Lagers von Geflüchteten an der Metrostation Stalingrad im Zentrum von Paris gefilmt; und Jane, eine junge Schriftstellerin, die von ihren Eindrücken berichtet, wenn sie die Geflüchteten mit einem Frühstück versorgt. Chamoiseaus Essay endet mit einer "Erklärung der Dichter", die zum Widerstand gegen Intoleranz, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Gleichgültigkeit gegenüber Anderen aufruft. Patrick Chamoiseau anwortet mit seinem Essay auf das Ohnmachtsgefühl zweier Künstlerinnen: Hind (Meddeb) ist Filmemacherin, sie hat die Räumung des "Dschungels" in Calais dokumentiert und die Zerstörung des Lagers von Geflüchteten an der Metrostation Stalingrad im Zentrum von Paris gefilmt; und Jane, eine junge Schriftstellerin, die von ihren Eindrücken berichtet, wenn sie die Geflüchteten mit einem Frühstück versorgt. Chamoiseaus Essay endet mit einer "Erklärung der Dichter", die zum Widerstand gegen Intoleranz, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Gleichgültigkeit gegenüber Anderen aufruft. Chamoiseaus Essay endet mit einer "Erklärung der Dichter", die zum Widerstand gegen Intoleranz, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Gleichgültigkeit gegenüber Anderen aufruft.
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