" Grenzen bestimmen das menschliche Leben in vielfdltiger Hinsicht. Wir aile versuchen mehr oder weniger gewitzt, mit den uns gegebenen und von uns errichteten Grenzen Jertigzuwerden .... Oberschreiten Personen, die als weniger wiirdig angesehen werden, diese Grenzen, so kann es zu Problemen kommen. .. (R. Girtler, Uber die Grenzen - Ein Kulturwissenschaftler auf dem Fahrrad, 1991) Offene Gesellschaften ziehen Grenzen. Sie ziehen Grenzen als nationalstaat lich verfaBte Gesellschaften in ihrem politischen Institutionensystem, in ihren wirtschaftlichen und sozialen Strukturen. Diese Grenzleistungen werden durch viele Prozesse gesttitzt oder in Frage gestellt. Weltweite Migration und die Formierung westlicher Nationalstaaten sind grenzUberschreitende und in der Moderne. Beide Prozesse gewinnen neue grenzproduzierende Prozesse Qualitaten durch die zunehmende Eigendynamik internationaler Strukturen. Internationale Migration wird nationalstaatlich verfaBten Gesellschaften immer starkerzum Problem. Mit der Einwanderung von immer mehr Men schen aus immer we iter entfernteren Gegenden der Welt, verandert sich die Position des Nationalstaates innerhalb der Weltgesellschaft. Nationalstaaten reagieren darauf mit der Restrukturierung ihrer Grenzen, die Offnung aber auch SchlieBung bedeuten kann. Staatsbtirgerschaft, als Verleihung politischer Partizipationsrechte, ist ei ne interne Grenzstruktur des Nationalstaates. 1m ProzeB der Offnung gegen tiber immer mehr Gruppen innerhalb des "Staatsvolkes" kam es zu einer SchlieBung tiber ethnische Kriterien gegentiber Einwanderung. Gleichzeitig es zu einer Ausdifferenzierung der externen Grenzleistungen: Migra kommt tionspolitiken werden implementiert und Selektionskorridore fur Migranten ausgebildet. Diese Selektionskorridore etablieren stabile transnationale Stro me, die Nationalstaaten immer starker in weltweite Migrationssysteme inte grieren.