Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Note: 3,0, Universität zu Köln (Geographisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel der Arbeit ist es, zu analysieren, ob und inwiefern Migrationsprozesse und Umweltveränderungen zusammenhängen. Hierbei sollen insbesondere die Multikausalität von Migrationsursachen und die Notwendigkeit von Handlungen auf regionaler, nationaler und politischer Ebene herausgearbeitet und kritisch reflektiert werden. Zudem erfolgt dies exemplarisch mit einer umfangreichen Risikoanalyse der Region am Merpai in Indonesien. Schließlich sollen Aussagen über Migrationsbewegungen im Kontext von Naturkatastrophen am Fallbeispiel des Merapi getroffen werden. Dabei wird sich mit folgenden Fragen auseinander gesetzt: Sind Umwelt-/Klimaveränderungen Determinanten von Migrationsprozessen? (übergeordnete Forschungsfrage) Kann von einem einfachen Wirkungsmodell "Umwelt macht Migration" gesprochen werden? Wie hängen Definition, Quantifizierbarkeit und politischer Umgang miteinander zusammen? Wie äußern sich die Schutzlücken für "Umweltflüchtlinge/migranten" und inwieweit können diese mit politischen Konzepten geschlossen werden? Wann wird eine Naturgefahr zu einer Naturkatastrophe und welche Risikofaktoren müssen in einem Raum bestehen? Wie äußeren sich diese am Fallbeispiel des Merapi und welchen Einfluss haben sie auf Migrationsprozesse? Kann daher im Kontext von Naturkatastrophen von Flucht, Vertreibung oder Adaptation am Merapi gesprochen werden? Die alarmierenden Zahlen und Prognosen von sogenannten ,,Umweltflüchtlingen" in den Medien wecken allgemeine Aufmerksamkeit, müssen jedoch kritisch hinterfragt werden. Denn wie soll die quantitative Erfassung eines Phänomens erfolgen, wenn über eine fundamentale Definition kein Konsens besteht? Die Positionen zu der Debatte über Umwelt und Migration lassen sich grob in zwei Lager aufteilen: die Umweltforschung, häufig in Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen, auf der einen Seite und die Migrationsforschung auf der anderen Seite. Erstere deklarieren einen direkten kausalen Zusammenhang zwischen Umweltveränderungen und Migrationsbewegungen. Die Migrationsforschung untersucht Umwelt als einen von mehreren Faktoren für Migration und versucht durch transdisziplinäre Forschung der Komplexität des Konzepts gerecht zu werden Die Kritik aus akademischen Kreisen am vereinfachten Wirkungsmodell zeigt deutlich, dass die vielschichtigen Migrationsentscheidungen abstrahiert und die möglichen Handlungsalternativen ausgeblendet werden.
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