Die Knappheit medizinischer Ressourcen stellt uns zunehmend vor Herausforderungen medizinischer, moralischer, rechtlicher, wirtschaftlicher und allgemein gesellschaftspolitischer Art. Um uns diesen Herausforderungen angemessen stellen zu können, müssen wir die reale medizinische Praxis der Mikroallokation medizinischer Ressourcen verstehen, das heißt, wie die für das Gesundheitswesen vorgesehenen Mittel im Einzelnen verteilt werden, also konkret: Welcher Patient erhält welche Leistung? Die in diesem Band abgedruckten Beiträge dienen diesem Ziel. Sie gehen konkret auf den Alltag der Mikroallokation medizinischer Ressourcen ein und diskutieren die erkennbar werdende Verteilungspraxis unter medizinethischen und gesundheitsökonomischen Gesichtspunkten. Die deutsche Situation wird sowohl mit den stärker privatwirtschaftlich organisierten amerikanischen als auch den stärker öffentlich organisierten britischen Institutionen des Gesundheitswesens konfrontiert.