Arme Menschen sind vielfältigen Risiken in ihrem Leben schutzlos ausgeliefert. Krankheiten, Unfälle, Naturkatastrophen und andere Schocks bedrohen ihr Leben und Wohlergehen. Mit begrenzten sozialen Sicherungsnetzen, geringen Ersparnissen und oft nur der eigenen Arbeitskraft als Kapital verfügen sie über wenige Coping Mechanismen, um diesen Schocks zu begegnen. Sie sind verwundbar. Mikrokredite können diese Verwundbarkeit mindern. Daher beschränkt sich das Potenzial von Mikrokrediten zur Armutsreduzierung nicht nur auf die Generierung neuer Einkommensquellen. Sie können auch einen Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit dieser Menschen leisten, indem sie ihnen helfen ein plötzliches negatives Ereignis zu überwinden. Die Arbeit diskutiert diese Annahme theoretisch und überprüft sie am Beispiel des TYM Funds in Vietnam. Sie beschreibt die Risiken, denen die arme, ländliche Bevölkerung in Vietnam ausgesetzt ist, sowie die begrenzten Mechanismen, über die sie verfügt, um Schocks zu begegnen. Der TYM Fund gewährt armen Frauen Zugang zu Kleinstkrediten und eröffnet ihnen so eine neue Coping Strategie. Ob und wie diese Strategie genutzt werden kann, ist die zentrale Frage des Buches.