Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,7, Technische Universität Dresden (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Militärsoziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: "Das Feld der realen Tätigkeit für die Armee ist der Krieg; ihre Entwicklung aber, ihre Gewöhnung und ihr längstes Leben fallen in den Frieden." "Nicht so sehr jenen Patriotismus liebe ich, der unsere Söhne auf das Schlachtfeld jagt und sie dort sterben lässt, sondern jenen, der für das Vaterland leben lehrt" Das erste Zitat illustriert, wie sehr das Zivile und das Militärische miteinander verbunden sind, ja wie sehr beide Bereiche - welche verschiedener kaum sein könnten - sich gegenseitig determinieren und in der Vergangenheit sogar in einen Bellizismus ganzer Nationen mündeten. In meiner Hausarbeit werde ich darstellen, inwiefern das Militär und das Militärische sich innerhalb der europäischen Gesellschaften etablierten und in einem Militarismus resultierten. Das zweite Zitat soll deutlich machen, dass Sendungsbewusstsein gleich welcher Ideologie, als Aktivierungskraft für das gigantische Gewalt- und Zerstörungspotenzial eines ganzen Volkes essentiell ist, für jegliche propagandistische Mobilisierung. Wie stark beide angesprochenen Patriotismen für eine solche Entwicklung nutzbar, als auch notwendig sind und welches Reservoir an Triebkräften sie bei entsprechender "Werbung" freisetzen können, soll ebenfalls Gegenstand meiner Hausarbeit sein. Die Geschichte brachte im Zuge der Arbeitsteilung in ihrer Chronologie eine beachtliche Trennung vom >Militärischen< und dem >Zivilen< hervor. Ob wir die Unterscheidung zwischen Söldnern und Soldaten einbeziehen oder nicht, im Resultat bleibt diese Aufteilung immer deutlich bestehen. Auch wenn wir uns Rittertum, Feudalismus oder die ersten Demokratieanfänge vergegenwärtigen, blieb diese Abgrenzung immer sichtbar. Entweder widmeten sich bestimmte Kreise einer Gesellschaft gänzlich der Kriegsausübung, oder Teile der Gesellschaft wurden repressiv, aber relativ kurzweilig, zum Kriegsdienst verpflichtet. Obgleich es militärische Ausbildung auch für diese "Aushebungen" gab, kehrten die Menschen - sofern sie diese Auseinandersetzungen überlebten - zu ihrem bzw. in ihr alltägliches Leben zurück, ohne dass sich eine Habitualisierung gewisser Bereiche des Militärischen oder gar Kriegerischen vollzog. Nicht einmal der Dreißigjährige Krieg, der weite Teile der europäischen Bevölkerung über eine unvergleichbar lange Zeit mit dem Krieg, dem Militär, Soldaten, Söldnern und dem Militärischen konfrontierte, hatte eine solche Wirkung. Die Frage, wie es nun aber zu einem europäischen Militarismus, der [...] © Ralph Paschwitz
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