Milo ist Außenseiter und wird ständig schikaniert und gemobbt. Deshalb flüchtet er sich gerne in Filme, Videospiele oder Bücher. Wer hat sich nicht schon vorgestellt, wie es wäre in seine liebste Geschichte einzutauchen und Einfluss darauf nehmen zu können? Für Milo wird dieser Traum Wirklichkeit.
Er hat sogar eine Art Mission, er soll nämlich ein schreckliches Ereignis verhindern. Doch welche…mehrMilo ist Außenseiter und wird ständig schikaniert und gemobbt. Deshalb flüchtet er sich gerne in Filme, Videospiele oder Bücher. Wer hat sich nicht schon vorgestellt, wie es wäre in seine liebste Geschichte einzutauchen und Einfluss darauf nehmen zu können? Für Milo wird dieser Traum Wirklichkeit. Er hat sogar eine Art Mission, er soll nämlich ein schreckliches Ereignis verhindern. Doch welche Folgen hat sein Eingreifen auf Personen und Handlung?
Die Idee finde ich ganz großartig. Als "Experte" für die Werke seines Lieblingsautors hat er im Gegensatz zu den anderen Charakteren, die wir in Polyrica treffen, natürlich einige Vorteile. Er besitzt einfach mehr Wissen über deren eigene Welt. Daher muss er auch besonders umsichtig vorgehen, um ihnen nicht zu viel zu verraten und damit unnötig Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen .
Er findet sich also in einer mittelalterlichen Welt wieder, die aber auch von Magie geprägt ist. So leben dort beispielsweise chimärenartige Wesen, die allerdings einen sehr schlechten Ruf haben und für einige Todesfälle verantwortlich gemacht werden. Politik spielt ebenso eine Rolle, denn die Wahl für den Hafenvorsteher steht an. Die Stadt unterscheidet arme und reiche Bürger und gliedert sich in die Viertel der verschiedenen Berufsstände. Natürlich geht dort nicht immer alles gerecht zu und Milo beteiligt sich daran, dass es der Unterschicht irgendwann besser geht.
Es ist schön zu beobachten wie unser Protagonist endlich Anschluss und Freunde findet. Wenn er seine Mission erfüllen kann, wird er sogar zum Helden seiner eigenen Lieblingsgeschichte werden. Beides etwas, das in der realen Welt bisher nicht möglich war. Endlich tut er Dinge, die er selber möchte und die ihm selber wichtig sind. Ansonsten lässt er sich nämlich ständig von seinem Vater unter Druck setzen, was ihn auf Dauer ziemlich unglücklich gemacht hat. Dementsprechend geht es in der Geschichte also nicht nur darum seinen eigenen Weg zu gehen, sondern auch um Freundschaft, Zusammenhalt und die Verarbeitung von Mobbing. Sein Wunsch ist es einfach "normal" zu sein und irgendwo dazuzugehören. Zudem spielt auch die erste Liebe eine Rolle, was wirklich süß war.
Für mich kam die Auflösung, was einen bestimmten Umstand angeht, nicht überraschend. Dennoch hält Nicolas Mueller einige spannende Wendungen für den Leser bereit. Auch die Charaktere sind interessant und vielschichtig. Die Welt ist phantasievoll ausgearbeitet und hat mir wirklich gut gefallen. Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen, wie man es von Jugendbüchern gewöhnt ist. Doch "Milo und das Geheimnis von Polyrica" ist nicht nur etwas für junge Leser, sondern wird auch ältere Fantasy-Fans begeistern.