Walter Benjamin hat mit seinen programmatischen Schriften "Lehre vom Ähnlichen" und "Über das mimetische Vermögen" eine einzigartige Mimesistheorie entwickelt, die er als die Weiterführung seiner frühen Spracharbeit verstand und die den Ausdruckscharakter der Sprache, im Kontrast zu ihrer semantisch-semiotischen Funktion, betont. Die vorliegende Studie versucht, seine Mimesiskonzeption, die anthropologisch-geschichtsphilosophisch konzipiert ist, nicht nur im sprachtheoretischen Kontext, sondern im ganzen Spektrum seines Denkens anhand seiner einschlägigen interpretatorischen Arbeiten zu erschließen. Dabei werden sowohl die Schlüsselbegriffe wie "Übersetzung", "Sprachmagie" und "unsinnliche Ähnlichkeit" als auch die paradoxe These der "Liquidation der Magie" expliziert.