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Mina und ihr Vater wohnen in einem ausgehöhlten Baumstumpf neben einem Teich am Waldrand. Mina lebt in ihrer eigenen kleinen Welt, wo sie nichts jemals stört, bis ihr Vater eines Tages eine verdächtige Überraschung aus dem Wald mit nach Hause bringt. Sollte Mina ihrem Vater vertrauen - oder auf ihre eigenen Instinkte hören?Vom Schöpfer des gefeierten und geliebten Bilderbuchs "Pokko und die Trommel" kommt mit "Mina" eine emotional mitreißende Geschichte über Vertrauen, Sorge und Loyalität zwischen einer Tochter und ihrem Vater.

Produktbeschreibung
Mina und ihr Vater wohnen in einem ausgehöhlten Baumstumpf neben einem Teich am Waldrand. Mina lebt in ihrer eigenen kleinen Welt, wo sie nichts jemals stört, bis ihr Vater eines Tages eine verdächtige Überraschung aus dem Wald mit nach Hause bringt. Sollte Mina ihrem Vater vertrauen - oder auf ihre eigenen Instinkte hören?Vom Schöpfer des gefeierten und geliebten Bilderbuchs "Pokko und die Trommel" kommt mit "Mina" eine emotional mitreißende Geschichte über Vertrauen, Sorge und Loyalität zwischen einer Tochter und ihrem Vater.
Autorenporträt
Matthew Forsythe ist ein preisgekrönter Autor, Comiczeichner und Illustrator. Seine Illustrationen finden sich in Werken namhafter Autor*innen, darunter Kirsten Hall und Lemony Snicket, und wurden in zahlreichen Publikationen veröffentlicht, u.a. in der New York Times und im Wall Street Journal. Sein erster Comic "Ojingogo" (2008, Drawn & Quarterly) wurde für einen Eisner Award nominiert und mit dem Doug Wight Award als bester experimenteller Comic ausgezeichnet. Der ehemalige Hauptdesigner der Zeichentrickserie "Adventure Time" bei Cartoon Network war auch an der Entstehung der Netflix-Serie "The Midnight Gospel" und des Netflix Stop-Motion-Animationsfilms "Robin.Robin" beteiligt und lebt heute in Montreal, Kanada. Mit "Pokko and the Drum ("Pokko und die Trommel", 2020) veröffentlichte er sein erstes eigenes Bilderbuch, das vielfach ausgezeichnet wurde.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.10.2022

Herbstfarbener Mäusegummi
Nachfragende Tierchen: Matthew Forsythes "Mina" nimmt Kinder mit auf eine Reise zwischen Zweifel und Glauben

Wen haben wir denn da? Eine kleine, tastend vorsichtige Maus namens Mina mit kohleschwarzen Kulleraugen und aufs Wesentliche reduziert, ganz so, wie auch Kleinkinder das Tier oft malen und wie sie auch die Schöpferin des Sendung-mit-der-Maus-Nagetiers, die vergangenen Monat verstorbene Isolde Schmitt-Menzel, recht ähnlich verewigt hat: Auf die in Karmesinrot gezeichnete Kontur konzentriert und meist vom Autor und Zeichner Matthew Forsythe im Profil wie ein altägyptisches Hieroglyphen-Wesen gezeigt, mit einem Pullover in klaren rot-weißen Streifen und einer schwarzen Hose bekleidet, schaut sie mit wachen Augen - eine kreisrunde schwarze Iris wird zusätzlich von einem ebenfalls roten Kreis auf grenzenlose Neugier vergrößert - in ihre Miniaturwelt eines hohlen Baumstumpfs im Wald, in dem sie mit ihrem Vater wohnt.

Die Wachheit und furchtlose Neugierde braucht die Maus auch. "Mina lebte in ihrer eigenen kleinen Welt, wo sie nichts jemals störte. Mit einer Ausnahme", hebt der Text unter der noch friedlich auf dem Rücken liegenden und lesenden Maus an. Solange eben, bis ihr Vater eines Tages eine verdächtige Überraschung aus dem Wald mit nach Hause bringt. Um die Spannung zu erhöhen, führt Forsythe erst einige herrlich kuriose Umwidmungen von Mitbringseln des Vaters aus der Außenwelt auf, die Mina nicht verunsichern konnten: eine Konservenbüchse, deren mit dem Dosenöffner aufgeschlitzter Deckel wie ein Maul mit scharfen Reißzähnen wirkt, die aber vom Mäusevater als Mikrofonverstärker für den Vortrag seiner Witze umfunktioniert wurde. Oder Forsythes geniale Idee, wie Minas Papa im Wald gefundene Briefmarken als durch die Zähne der Postwertzeichen bereits gerahmte Gemälde stolz an die Wände hängt. Oder die im Wald aufgestöberte Kapelle aus Igel, Waschbär und Schildkröte, mit denen der umtriebige Vater kurzerhand eine kleine Nachtmusik produziert, während Mina in ihrem mit eigenen Pfötchen errichteten Schlafzelt ungerührt weiterliest.

Selbst die diebischen Stabheuschrecken, die der Alleinerzieher weiland mit nach Hause brachte und die Mina all die so geliebten Bücher stahlen, reichen nicht an die neue Überraschung heran, die der Vater ihr nun eines Tages präsentiert: Es ist größer als Mäuse und besitzt einen langen flauschigen Schwanz - es kann sich dem Vater zufolge daher nur um ein Eichhörnchen handeln. Schon kleinste Kinder werden hier mitten ins Vorlesen hineinrufen, dass das vorgebliche Eichhörnchen doch verdächtig einer riesengroßen Miezekatze ähnelt, die auch noch über Seiten des nun folgenden Zusammenlebens suspekt aus schmalen Katzenaugenschlitzen die kleine Mina beäugt und bald noch um zwei weitere Kumpane erweitert wird. Sollte sie trotz ihrer Bedenken dem Vater vertrauen oder auf ihre eigenen Instinkte hören? Die Frage stellt sich nur noch bedingt, weil die Katzen die als Futter angebotene Eichel verschmähen und lieber die Essensanbieter fressen wollen, sodass Vater, Tochter und der zu Rate gezogene Arzt über Stock und Stein fliehen müssen. Doch ausgerechnet die einst undankbare Stabheuschrecke und eines der von ihr gestohlenen Bücher Minas retten den Mäusen das Leben.

Die surrealen Waldwelten des Buchs, in denen sich diese Parabel abspielt, überwältigen bisweilen fast durch ihre psychedelische Buntheit: Beschirmt von einer regenbogenfarbigen Blüte reitet da etwa die sich im Lauf der Geschichte zu einer wahren Heldin mause(r)nde Protagonistin auf dem Rücken einer der Katzen durch den dichten herbstfarbenen Blumendschungel mit seinen hypnotisch rotierenden Blüten in Enkaustikoptik, den auch Paul Klee nicht verwunschener hätte malen können. Und wenn das Mäusetrio in wilder Hast vor den Katzen über einen Teich mit Seerosenblättern flieht, dann schillern diese wie bei Monet abermals in wilden Rot- und Gelbgrüntönen.

Dieser wachsfarbenbunte, wie Glasmalereien durchscheinende Stil Forsythes in "Mina" ist vergleichbar jenem seines Erfolgsbuchs "Pokko und die Trommel" von 2019, ebenfalls einer quasi Aesopschen Tierfabel über eine Familie von Fröschen, die in einem Pilz lebte, wie nun eben die Maus in ihrem Habitat aus phantasiereichen Gewächsen. Das Fesselndste an Forsythes Bildwelten aber bleibt, wie jeder Spaziergang Minas durch eine Blumenwiese zu einem synästhetischen Feuerwerk wird. Durch die Farben und den emotionalen Strich glaubt man die Pflanzen zu riechen, ebenso wie die Seiten durch ihre sehr eigene Rhythmisierung musizieren, sodass man die jeweiligen Abenteuer Minas zu hören und zu fühlen meint.

Sprechen schon die Bilder alle Sinne an, so lässt erst recht der Gehalt dieser Geschichte über das prekäre Gleichgewicht aus Vertrauen und eben manchmal auch Zweifel zwischen einer Tochter und ihrem Vater nicht kalt. Selten zieht ein Kinderbuch selbst Erwachsene noch so in seinen Bann. STEFAN TRINKS

Matthew Forsythe: "Mina".

Rotopol, Kassel 2022. 68 S., geb., 18,- Euro. Ab 4 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Maus Mina und ihr Vater leben in einem Baumstumpf im Wald. Ständig bringt der Vater Überraschungen mit nach Hause, von zu Gemälden umfunktionierten Briefmarken bis Stabheuschrecken ist alles dabei, erzählt Rezensent Stefan Trinks. Eines Tages verschätzt er sich jedoch und bringt eine Katze mit, die die Mäuse - naturgemäß - fressen möchte. Ein wildes Abenteuer (nicht nur für Kinder) beginnt. Neben dem amüsanten Inhalt sind es vor allem Matthew Forsythes bunte Illustrationen, die den Rezensenten überzeugen. Die "psychedelische Buntheit" von Wald und Getier ruft bei ihm verschiedenste Sinneseindrücke hervor und bewegt auch ihn als Erwachsenen zu einer begeisterten Lobeshymne und Empfehlung.

© Perlentaucher Medien GmbH