Heinz Kindermann hatte sich in seinem Werk "Bühne und Zuschauerraum" den zwei untrennlichen Hemisphären des Theaters gewidmet. In den letzten 50 Jahren haben sich diese Hemisphären immer wieder aufs Neue im theatralen Raum zueinander positioniert und das Zueinander ist manchmal gar zum Miteinander geworden. "Mind the gap" beschäftigt sich mit der "Lücke" zwischen Zuschauerraum und Bühne, zwischen ZuschauerIn und SchauspielerIn. So werden hier am Beispiel von Peter Handkes "Untertagblues" architektonische, bühnenbildnerische und zwischenmenschliche Beziehungen der Nähe und Distanz im theatralen Raum untersucht und die U-Bahn als ein intensiver Raum des ständig Performativen und der anonymen Intimität oder intimen Anonymität in ihrer Interpretationen auf der Bühne diskutiert. Frei nach dem Motto: Wie sehr darf Handkes "Wilder Mann" einem auf die Füße treten, einem auf die Pelle rücken? Wann werden die Grenzen der Nähe überschritten und ab welcher Distanz verliert man den Bezug?