Nur die Spezialisierung auf hochwertige, in Entwicklung und Fertigung anspruchsvolle Produkte kann Deutschlands Wirtschaft langfristig ihren Platz auf dem Weltmarkt sichern. Der Transferprozess von der Industrienation zur Wissensgesellschaft ist unumkehrbar. Während der Hochtechnologie- und Hochschulstandort händeringend nach hervorragend ausgebildeten Arbeitnehmern giert, haben technische Innovationen und der sich in anderen Erdteilen öffnende Markt Millionen herkömmliche Arbeitsplätze gekostet. Wie der dramatische Mangel an Fachkräften und die schlechten Berufschancen ungenügend Qualifizierter sich ausgleichen könnten, ist als Gretchenfrage des 21. Jahrhunderts ein ungelöstes Problem. Investivlohn, Kombilohn und Mindestlohn werden seit Jahren als Vehikel diskutiert, um ein Ausufern des Billiglohn-Sektors zu verhindern und in den Arbeitsmarkt lenkend einzugreifen. Jovan Zdjelar setzt sich intensiv mit den drei Modellen und ihren Möglichkeiten und Grenzen auseinander. Anhand eines Fragebogens, der in verschiedenen Institutionen hinterlegt und im Anschluss ausgewertet wurde, förderte er aufschlussreiche Ergebnisse zum Thema Mindestlohn zutage. Seine Studie ist damit keine rein soziologische Untersuchung, sondern stellt beispielsweise auch juristische und ökonomische Parameter bei der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland in Rechnung.