Vitamin D spielt sowohl in der Entwicklung als auch in der Aufrechterhaltung eines gesunden Skeletts eine wichtige Rolle. Ein Mangel führt zu Mineralisationsstörungen der Knochen und kann in schweren Fällen im Kindesalter zur Rachitis und bei Erwachsenen zu Osteomalazie führen. Vitamin D kann sowohl mit der Nahrung aufgenommen als auch, durch UVB-Strahlung induziert, in der Haut gebildet werden. Trotzdem hat der Vitamin D-Mangel in Deutschland eine bekanntermaßen hohe Prävalenz. Dieser Umstand gab Anlass anhand eines großen Kollektivs aus Norddeutschland durch Vitamin D-Mangel bedingte Mineralisationsstörungen zu untersuchen und mögliche Ursachen und Lösungsansätze zu diskutieren. Zu diesem Zweck haben wir es uns zur Aufgabe gemacht von 1874 Individuen, die im Institut für Rechtsmedizin des Universitätskrankenhauses Hamburg-Eppendorf vollständig seziert wurden, Beckenkammbiopsien und Blutproben zu gewinnen. Aufgrund makroskopischer und mikroskopischer Untersuchungen war es uns möglich Fälle mit sekundären Osteopathien auszuschließen. Die Beckenkammbiopsien wurden histologisch und histomorphometrisch untersucht und in den Blutproben die jeweiligen Vitamin D-Konzentrationen bestimmt.