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Gertrude Bells Buch ist kein Reisebericht im herkömmlichen Sinn, es beschreibt nicht zahllose Sehenswürdigkeiten; vielmehr sind es bunte, lebendige Momentaufnahmen einer längst untergegangenen Welt. Eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe, gepaart mit einem umfassenden historischen Wissen und einer großen Aufgeschlossenheit gegenüber fremden Kulturen machen die Reiseerinnerungen von Gertrude Bell zu einem besonderen Lesevergnügen.

Produktbeschreibung
Gertrude Bells Buch ist kein Reisebericht im herkömmlichen Sinn, es beschreibt nicht zahllose Sehenswürdigkeiten; vielmehr sind es bunte, lebendige Momentaufnahmen einer längst untergegangenen Welt. Eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe, gepaart mit einem umfassenden historischen Wissen und einer großen Aufgeschlossenheit gegenüber fremden Kulturen machen die Reiseerinnerungen von Gertrude Bell zu einem besonderen Lesevergnügen.
Autorenporträt
Gertrude Bell, geboren 1868 in Washington bei Newcastle, war Historikerin, Archäologin, Sprachwissenschaftlerin, Übersetzerin, Politikerin und Spionin - und eine großartige Schriftstellerin. Als Tochter des Stahlmagnaten und liberalen Politikers Thomas Hugh Bell in eine der reichsten britischen Familien geboren, schloss sie 19-jährig in Oxford ihr Studium der Neueren Geschichte ab: mit Bravour, aber ohne Titel - der stand in England bis 1920 Frauen nicht zu. Sie lernte Arabisch, Persisch und Türkisch und begann ab 1892 den Orient zu bereisen. Von 1915 bis 1925 hatte die "Königin der Wüste" als Beraterin von Winston Churchill eine Schlüsselrolle in der Neuordnung des gesamten Nahen Ostens inne. Über ihre Reisen nach Persien, Syrien, Ira und Palästina schrieb sie zahlreiche und sehr erfolgreiche Bücher. Sie starb mit 58 Jahren in Bagdad.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.06.1998

Frühe Reisen

"Miniaturen aus dem Morgenland - Reiseerinnerungen aus Persien und dem Osmanischen Reich 1892" von Gertrude Bell. Promedia Verlag, Wien 1997. 220 Seiten, 37 Abbildungen. Gebunden, 39,80 Mark. ISBN 3-85371-125-1.

So rinnt das verborgene rätselhafte Leben des Morgenlandes in der Wildnis zwischen hohen Mauern weiter - ein Leben, in das kein Europäer einzudringen vermag, weil seine Normen und religiösen Vorschriften so verschieden von den seinen sind, daß das ganze Dasein, das von ihnen bestimmt wird, ihm nebelhaft und unwirklich vorkommt, unbegreiflich, jedenfalls unerklärlich . . ." Gertrude Bell ist 1982 zum ersten Mal in Persien, sie weiß um die Kluft, die den Osten vom Westen trennt, und glaubt, als Europäerin das Wesen Persiens eigentlich nicht begreifen zu können. Trotzdem sollte sie Jahre später in Persien eine wichtige politische Rolle spielen: Sie wirkte unter anderem maßgeblich an der Krönung König Feisals mit, wurde seine persönliche Beraterin und gründete als erste Direktorin der Altertümer des Irak das Nationalmuseum in Bagdad - aber das war 1892 noch nicht vorherzusehen. Und doch ist etwas von dem, was sie später als politische Beraterin so erfolgreich machte, hier schon spürbar. Damals, erst dreiundzwanzig Jahre alt, zeigt sie sich als genaue Beobachterin der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse und fällt sichere Urteile über das, was sie sieht. Ob beim Nachmittagsbesuch bei einer vornehmen Familie in Teheran, in einem Nomadenlager oder als Gast im Zeltlager eines indischen Prinzen, Gertrude Bells Interesse an den Menschen, ihren Lebensbedingungen und Gedanken ist unstillbar. Mit der gleichen Begeisterung beschreibt sie Wüstenlandschaften und Gärten, Städte, Dörfer und heilige Stätten. Einerlei, ob sie dem feierlichen Schauspiel der Martyrien Husseins in der Stadt Kaswin beiwohnt, sich mit Scheich Hassan über persische Politik unterhält oder den Schrecken beschreibt, den die Cholera-Epidemie in Teheran auslöst, nie trübt sich ihr wacher Blick, nie aber auch verliert Gertrude Bell ihre (selbst-)kritische Distanz und die - zuweilen - leise Ironie. (wil)

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