Der Roman "Mirabellensommer" ist der zweite Band von Marie Matisek, er erscheint 2017 als Knaur Taschenbuch.
Die Domaine de Lafleur liegt im Hinterland von Nizza,sie ist berühmt für seine Jasmin- und Rosenfelder, die zur Parfümherstellung dienen.
Hier lebt Marita, die aus Amrum stammt, glücklich
mit Lucien Lafleur, dem Parfümeur. Sie hat neue Freunde gefunden, die alteingessene Familie Verbier…mehrDer Roman "Mirabellensommer" ist der zweite Band von Marie Matisek, er erscheint 2017 als Knaur Taschenbuch.
Die Domaine de Lafleur liegt im Hinterland von Nizza,sie ist berühmt für seine Jasmin- und Rosenfelder, die zur Parfümherstellung dienen.
Hier lebt Marita, die aus Amrum stammt, glücklich mit Lucien Lafleur, dem Parfümeur. Sie hat neue Freunde gefunden, die alteingessene Familie Verbier und die Babajous von der Elfenbeinküste.
Babette Babajou ist ihr eine besonders gute Freundin geworden und auch Gilbert Verbier und Aristide Babajou sind enge Freunde. Als Julie, die Enkelin von den Verbiers zu Besuch kommt, verliebt sich Rachid Babajou in sie. Auf einmal gibt es kulturelle Gräben, die die Freundschaft auf die Probe stellen und plötzlich ist das Liebespaar verschwunden.
"Daneben alles, was Babette zubereitet hatte: Chilipasten, rot, grün und gelb. Pesto und Harissa. Verschiedene Chutneys, die sie aus immer wieder neu kombinierten Obstresten zubereite - sie mixte Birne mit Papaya, Brombeere mit Pflaume, Ananas mit Mirabellen oder Nektarinen mit Zitronen." Zitat S. 145
Schon dieses Zitat zeigt den sommerlich köstlichen Charakter des Buches, dem man sich nicht entziehen kann. Man wird unweigerlich mitgenommen auf die Domaine mit ihren duftenden Jasmin- und Rosenfeldern.
Doch auch in dieser Idylle ist nicht immer alles gold was glänzt. Auch hier gibt es Unstimmigkeiten, Sorgen und Schicksalsschläge zu verkraften.
Marie Matisek führt mit ihrem bildhaften und wunderbaren Schreibstil den Leser geradewegs in die Gemeinschaft der betreffenden Familien. Wir begleiten Babette in ihre Küche und erleben, wie sie als Pflegekraft arbeitet, aber auch wie sie über ihre langjährige Ehe und ihr Leben mit Aristide nachdenkt. Ständig dreht sich alles nur um den Obst- und Gemüseladen, der den Babajous ihre Existenz gesichert hat, aber auch viele Arbeitsstunden abverlangt. Die vier Kinder haben ihr Elternhaus bis auf zwei verlassen und Babette würde gern mehr Zeit mit ihrem Mann verbringen. Der Laden macht ihr da aber einen Strich durch die Rechnung. Auch als andere Ereignisse und Schicksalsschläge sie treffen, lässt sie das nicht trübsinnig werden, sondern sie bildet weiterhin die Säule der Familie und wächst mit ihrem Mann noch näher zusammen. Auch in die anderen Familien erhält man interessante Einblicke, die sie in sympathischem Licht erscheinen lassen.
Für mich ist dies ein absolut sommerlicher Wohlfühlroman, der mit der unvergleichlichen Atmosphäre der Provence punktet und einige interessante Figuren zur Unterhaltung bereithält.
Ein Roman, der aber auch über den entsprechenden Tiefgang verfügt, den ein Buch benötigt, um zu einem 5-Sterne-Buch zu avancieren. Denn es geht um die Selbstfindung, die Ablösung von den Kindern und über tiefe Freundschaften, die dem Leben erst die richtige Würze geben.
Dieser Roman zeigt wie das Leben sein kann, unberechenbar und tragisch, aber auch voller Freundschaften und Liebe. Das Leben ist schön! La vie est belle!