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Nita Tehri's life seems sorted. She has a good job, she lives in a pretty apartment in a quiet street and she has escaped from the family who endangered her. Yet despite everything she's achieved she still has a problem. She doesn't look like her neighbours. And when a grizzly discovery is made outside her door all eyes turn towards her. She has done nothing wrong. But slowly, inexorably, her life turns inside-out. How can the people she used to think of as her friends and colleagues behave so irrationally in modern, enlightened England? Little by little her faith in society and British…mehr

Produktbeschreibung
Nita Tehri's life seems sorted. She has a good job, she lives in a pretty apartment in a quiet street and she has escaped from the family who endangered her. Yet despite everything she's achieved she still has a problem. She doesn't look like her neighbours. And when a grizzly discovery is made outside her door all eyes turn towards her. She has done nothing wrong. But slowly, inexorably, her life turns inside-out. How can the people she used to think of as her friends and colleagues behave so irrationally in modern, enlightened England? Little by little her faith in society and British justice is eroded. It isn't only her belief in fair play that's threatened. One thing is certain-if she survives, her life will never be the same. About Anna Lee: "Electric with suspense, fast and funny..." Publisher's Weekly About Eva Wylie: "A staggering achievement... A breath-taking tour de force." Sara Paretsky "...Eva is a wondrous creation - an incorrigible innocent in a story that crackles with energy. Super Cody." Kirkus Reviews About Gimme More: "Any one with the slightest interest in the world of music will fi nd this a thriller they won't want to put down." Anthony Morris "Probably the greatest rock'n'roll novel ever." Nick Johnstone, uncut. About Ballad of a Dead Nobody: "I was gripped... [told] beautifully, touchingly, sometimes brutally..." Peter Lovesey "Adventurous in form, sparklingly written and with every page more gripping than the last, this bluesy novel may well be the already garlanded Cody's best yet." Mat Coward, Morning Star
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Autorenporträt
LIZA CODY is the award-winning author of many novels and short stories. Her Anna Lee series introduced the professional female private detective to British mystery fiction. It was adapted for television and broadcast in the UK and US. Cody's ground-breaking Bucket Nut Trilogy featured professional wrestler, Eva Wylie. Other novels include Rift, Gimme More, Ballad of a Dead Nobody, Miss Terry, Lady Bag, Crocodiles and Good Intentions (the sequel to Lady Bag) and Gift or Theft. Her novels have been widely translated. In 2019 she won the Radio Bremen Krimipreis.Cody's short stories have been published in many magazines and anthologies. They are collected in two volumes: Lucky Dip and other stories and My People and other crime stories.Liza Cody was born in London and most of her work is set there. Her career before she began writing was mostly in the visual arts. Currently she lives in Bath. Her informative website can be found at www.LizaCody.com which includes her occasional blog.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.01.2017

Schuld sind immer die anderen
Das Buch der Stunde: Liza Codys meisterlicher Krimi "Miss Terry" ist ein Lehrstück über alltäglichen Rassismus

Die Lust an der Wortspielerei verrät schon der Titel. Denn "Miss Terry", wie der Krimi der großartigen Liza Cody im englischen Original und in der deutschen Übersetzung heißt, lässt sich auch als mystery lesen. Und mysteriös geht es in der Geschichte um die Grundschullehrerin Nita Tehri, die in einer dieser typischen englischen Straßen mit Reihenhäuschen samt Pub an der Themse lebt, allemal zu. Die freundliche Frau trägt Snoopy-Schlafanzüge und lächelt schon beim Aufwachen leise vor sich hin, als sie, die erst vor kurzem in die Gegend gezogen ist, unversehens ins Zentrum schlimmster Verdächtigungen gerät.

Dabei kann sie - und mit ihr der Leser - zunächst nicht nachvollziehen, warum ausgerechnet sie zur Zielscheibe so vieler Unterstellungen wird. Sie gipfeln in der Behauptung der Polizei, sie habe zwischen den vertrockneten Weihnachtsbäumen im Müllcontainer einen kaltgefrorenen Säugling entsorgt. Warum aber wird nur sie verhört, und niemand sonst? Geschickt lässt Liza Cody einige Zeit vergehen, ehe sie das Skandalon der Erzählung offenlegt: dass nämlich die aus Pakistan abstammende Lehrerin die einzige Farbige in der Guscott Road ist. Und dass nur, weil auch das tote Baby dunkelhäutig war, der Fall für Nachbarn wie für den robusten Sergeant Cutler deshalb klar auf der Hand liegt.

Stück für Stück blättert die Autorin mit kanadisch-indischen Wurzeln in ihrem packenden Lehrstück die subtilen Formen von alltäglichem Rassismus auf. Geschrieben wurde der Roman schon vor einigen Jahren. In der Post-Brexit-Ära aber, die sich nicht zuletzt durch wachsene Ausländerfeindlichkeit kenntlich macht, wächst ihm neue Dringlichkeit zu. Dabei ist "Miss Terry" kein moralisches, um Menschlichkeit werbendes Thesenbuch. Liza Cody hat keine simplen Botschaften. Stattdessen vermittelt sie in überraschender Tonlage das Gefühl, wie es ist, permanent angeschaut und verdächtigt zu werden.

Das gelingt der Autorin vor allem durch den Kniff, die Geschehnisse aus der Perspektive ihrer Heldin zu betrachten. Es ist keine Ich-Erzählung, und trotzdem erleben wir alles, was Nita an Bösem und Abscheulichkeiten widerfährt, durch ihren staunenden, verdutzten, manchmal auch verängstigsten oder wütenden Blick.

Wenn sie gefragt wird, warum sie so gut Englisch spreche, kontert sie locker, sie sei in Leicester geboren. Und selbst Cutler, der ihr dreiste Fragen zu ihrem Sexleben stellt, ohne sie aufzuklären, warum er fragt, kocht sie einen Tee. Bedrohlicher wird es, als der Direktor der Schule Nita Tehri nur aufgrund der üblen Nachrede nach Hause schickt. Irgendwann greifen die Boulevardmedien die Story auf und haben ihr Urteil längst gefällt. Doch selbst als ein Brandanschlag auf Nitas Haus verübt wird, kann das die Polizisten von ihrem Ursprungsverdacht nicht ablenken. Sie wollen die exotische "Miss Terry", wie sie genannt wird, überführen, koste es, was es wolle. Dass sie in eine dramatische Familienfehde verwickelt ist, bestätigt sie nur in ihrem Verdacht.

Liza Codys Erzählung lebt von ihrem eigenwilligen, herben Humor. Da schauen Polizisten so verständnislos drein "wie alle Männer, denen Automobile in die DNA eingraviert waren". Es ist die Nachbarin Daphne, die Nita darüber aufklärt, wie man in der Guscott Road insgeheim über sie denkt: "Die Nuttige behauptet, Sie hätten einen Braten in der Röhre gehabt, als Sie hierher zogen. Die Hochnäsige erklärt, Sie wären illegal eingewandert, und der bekloppte Idiot da überm Frauenhaus krakeelt, Sie wären eine arabische Bombenlegerin. Ich hab gesagt, Sie sind nicht der Typ für so was, aber die verflixten Cops meinten, das wäre generell keine Frage des Typs, und wir müssten heutzutage alle die Augen offen halten, immer und überall".

Liza Cody schreibt mal düster, mal mitfühlend, dann wieder überdreht, aber ohne Verbitterung. Die stellt sich bei der Lektüre ganz von allein her. "Miss Terry" sollte man lesen, erst recht in Zeiten wie diesen.

SANDRA KEGEL

Liz Cody: "Miss Terry".

Kriminalroman.

Aus dem Englischen von Grundmann und Laudan.

Argument Verlag, Hamburg 2016. 288 S., geb., 17,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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