Am 15. September 1680 fand die feierliche Translation der Reliquien der Katakombenheiligen Sergius, Bacchus, Hyacinthus und Erasmus im Kloster St. Gallen statt. Als Director musicae bekam der Stiftsorganist Pater Valentin Müller (Molitor) die Aufgabe, die Musik für die Feier zu verfassen. 1681 wurde ein Teil des dafür komponierten Repertoires unter dem Titel Missa una cum tribus Mottetis in Solemni Translatione SS. MM. Sergii, Bacchi, Hyacinthi et Erasmi ab octo vocibus concertantibus, et 7. Instrumentis, sed tantium quatuor necessariis in Monasterio S. Galli decantata herausgegeben. Der im…mehr
Am 15. September 1680 fand die feierliche Translation der Reliquien der Katakombenheiligen Sergius, Bacchus, Hyacinthus und Erasmus im Kloster St. Gallen statt. Als Director musicae bekam der Stiftsorganist Pater Valentin Müller (Molitor) die Aufgabe, die Musik für die Feier zu verfassen. 1681 wurde ein Teil des dafür komponierten Repertoires unter dem Titel Missa una cum tribus Mottetis in Solemni Translatione SS. MM. Sergii, Bacchi, Hyacinthi et Erasmi ab octo vocibus concertantibus, et 7. Instrumentis, sed tantium quatuor necessariis in Monasterio S. Galli decantata herausgegeben. Der im Kloster St. Gallen produzierte Musikdruck enthält ein vollständiges Ordinarium missae (Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei) sowie drei Motetten. Grandios ist die aufwendige Besetzung mit zwei vierstimmigen Chören sowie einem reichen, dem Festcharakter angemessenen Instrumentarium. Die Musik stellt damit ein wertvolles Zeugnis des benediktinischen Musikrepertoires dar, wie es im Kloster St. Gallen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gepflegt wurde.
Der vorliegende Band enthält die vollständige kritische Ausgabe der 1681 erschienenen Werke von Pater Valentin Müller (Molitor) sowie eine historische Einleitung.
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Editionen der Schweizerischen Musikforschenden Gesellschaft / Editions de la Société Suisse de Musicolo
Luigi Collarile promovierte in Musikwissenschaft an der Universität Fribourg (2010), nach einem Studium an der Universität Padua (MA in Klassische Philologie und Musikwissenschaft, MA in Orgel) und der Schola Cantorum Basiliensis, Musikakademie Basel (Solistendiplom in Orgel). Er war Forschungsstipendiat an den Universitäten Basel und Fribourg in vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Projekten und am Stiftsarchiv St. Gallen. Als Gastdozent lehrte er an den Universitäten Rom Tor Vergata, Venedig, Basel und Genf sowie an der Hochschule für Musik in Lausanne. 2017 erhielt er die Habilitation in Musikwissenschaft (Italien). Seit 2019 ist er Dozent für Kirchenmusikgeschichte an der Hochschule der Künste Bern und wissenschaftliche Mitarbeiter an der Schola Cantorum Basiliensis, Musikakademie Basel. Seine Hauptforschungsgebiete betreffen die europäische Kirchenmusik, das Musikleben in Venedig in der Frühen Neuzeit, die Geschichte des Musikdrucks, die Klangerfahrung der Grand Tour.