Julius Richter (1862-1940) war einer der bedeutendsten deutschen Missionswissenschaftler und 1914-1930 Professor an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Humboldt-Universität in Berlin. Mission und Evangelisation im Orient beschreibt die Mission westlicher evangelischer Christen im Mittleren Osten von etwa 1820 bis 1930, also in der Türkei, den ostarabischen Ländern und dem Iran. Weil es bis heute kein vergleichbares Überblickswerk auf Deutsch gibt, wird es hiermit wieder zugänglich gemacht. Dieses Werk muss einen Platz in den Bibliotheken der zahlreichen neuen evangelikalen Ausbildungsstätten haben. Es gehört zur Pflichtlektüre aller Studierenden, die sich auf einen missionarischen, diakonischen oder lehrenden Dienst im Mittleren Osten vorbereiten. Es gehört aber auch in die Hand aller, die Beziehungen zu Kirchen im Mittleren Osten pflegen, da ohne die Missionsgeschichte des 19. Jahrhunderts die heutigen geistlichen Bewegungen innerhalb der mittelöstlichen Kirchen kaum denkbar sind. Das Buch möchte der Geschichtsvergessenheit entgegenwirken, die bei zahlreichen westlichen Christen zu beobachten ist. Manche jüngeren westlichen Missionspioniere scheinen zu meinen, dass die Mission in den Kernländern des Islam erst jetzt beginne. Deshalb ist es hilfreich, das in Erinnerung zu rufen, was von früheren Generationen missionarischer Christen geleistet worden ist.