Diese Arbeit widmet sich der Evangelikalisierung der amerikanischen Militärkultur aus dem interdisziplinären Blickwinkel der Nordamerikastudien. Im Zuge dieses jahrzehntelangen kulturellen Transformationsprozesses wurde der Charakter der qua Verfassung säkularen Streitkräfte zunehmend von konservativer evangelikaler Religiosität geprägt. Die Ursprünge dieser Entwicklung liegen im Ost-West-Konflikt, der von vielen als manichäische Auseinandersetzung mit dem "gottlosen" Kommunismus verstanden wurde. In diesem Kampf der Weltanschauungen führte das amerikanische Militär eine dezidiert christliche Religiosität mit ins Feld. In dieser Arbeit wird eingangs der Begriff des Evangelikalismus aus religionswissenschaftlicher und historischer Perspektive definiert und anschließend in drei weiteren Kapiteln die historische Genese der Evangelikalisierung des US-Militärs untersucht. Anhand statistischer Daten des US-Verteidigungsministeriums und religionsdemographischer Erhebungen sowie mittels einer umfangreichen Literatur- und Presserecherche wird im sechsten Kapitel ein "Gegenwartsbefund" erstellt. Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass konservative evangelikale Gläubige im US-Militär, im Vergleich zur Zivilgesellschaft, überproportional vertreten sind und mittel- wie langfristig die Balance des zivil-militärischen Verhältnisses sowie der säkulare Auftrag der Streitkräfte bedroht sind.
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