Wolfgang Schnellers 2006 erstmals erschienenes und nun in einer Zweitauflage wieder verfügbares Gedichtbändchen stellt in gewisser Weise eine spirituelle Fortsetzung seines erfolgreichen Wegführers "Der Jakobsweg nach Santiago de Compostela" dar: Die Dynamik von Aufbruch, Wegerfahrung und Sehnsucht auf das Ziel hin hat sich verwandelt und verdichtet in Poesie. In ganz unterschiedlichen Zugängen und Berührungen auf dem Jakobsweg und aus eigener kontemplativer Erfahrung heraus erschließt der Autor die Transzendenz des Unterwegsseins als eine dem Menschen ureigene Lebensform. Dabei spielt nicht mehr die geografische Folge der "Orte" dieses uralten Pilgerweges eine Rolle, sondern die Einbindung der Impressionen in jahreszeitliche Zusammenhänge. Der Pulsschlag der Pilgerschaft ist spürbar, und die Gedichte berühren von Herz zu Herz. "Zu dieser wundersamen Entdeckung will dieses Bändchen einladen. Es will helfen, wach und achtsam zu sein für die kleinen, nur scheinbar verborgenen Dingeentlang unserer Wege und ihre mal sanfte, mal auch kräftige Sprache verstehen zu lernen", schreibt Wolfgang Schneller in seinem Vorwort.
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