Es ist höchste Zeit für einen radikal neuen Ansatz im Umgang mit dem Syrienkonflikt und dem IS. Die These ist provokant: Eine politische Lo?sung für den Terrorismus und den Syrienkrieg ist mo?glich, aber nur, wenn alle Parteien an einem Tisch sitzen - auch der sogenannte Islamische Staat. Genau das aber war bislang undenkbar.Mu?ssen wir also mit dem IS verhandeln, ihm gar Land u?berlassen? Tatsache ist: Jene zornigen jungen Ma?nner, die dem IS seine brutale Kraft verleihen und damit nicht nur den Nahen Osten oder Afrika bedrohen, sondern auch uns in Europa, ko?nnen nicht allesamt weggebombt werden. Und wo herko?mmliche Politik und Krieg versagen, muss neu gedacht und gehandelt werdenThomas Carl Schwoerer, Verleger und Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft, pla?diert in dieser leidenschaftlichen Streitschrift dafu?r, Denkverbote zu u?berwinden, um Menschenleben zu retten - und nebenbei eine der wichtigsten Flu?chtlingsursachen zu beka?mpfen. Er fordert nichts geringeres als einen neuen Friedensprozess.»Wer Frieden will, muss mit seinen Feinden verhandeln, nicht nur mit seinen Freunden. Das setzt Mut voraus.« (Thomas Carl Schwoerer)
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Thomas Carl Schwoerers Streitschrift scheint dem Rezensenten Rainer Hermann viel Richtiges zu enthalten. So die Ansicht, dass militärische Interventionen des Westens eine Destabilisierung des Nahen Ostens nicht abwenden können. Die vom Autor propagierte Friedenspolitik hat für Hermann dennoch ihre Tücken. Dass Schwoerer diese selbst erkennt und formuliert, findet der Rezensent hilfreich. Etwa sind Verhandlungen mit dem IS nicht mit der UN-Charta vereinbar, und auch ein Adressat für Friedensgespräche wird beim IS schwer auszumachen sein, erklärt der Autor. Allerdings sieht Schwoerer auch die Chance, mit Stammesführern zu sprechen und so den IS zu spalten, meint Hermann. Die Schwierigkeit der Sachlage scheint ihm der Autor jedenfalls in einigen Punkten vermitteln zu können.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Schwoerer zeigt, dass Friedenspolitik und politischer Pazifismus weitaus realistischer sind als 'Realpolitik'.« Margot Käßmann, Theologin »Die Friedensbewegung hat keine Ideen zum Syrienkrieg? Falsch, hier ist eine.« Die ZEIT, 31.01.2016