Wer 1530 gestorben und ein Jahrhundert später wieder auferstanden wäre, hätte die Welt problemlos wiedererkannt an den wesentlichen Strukturen hatte sich nichts verändert. Heute würden wir schon nach einem Jahrzehnt nichts mehr verstehen, so schnell fliegen uns die Gewissheiten und neuen Erkenntnisse um die Ohren.
Wenn es ein Schlagwort für unsere Epoche gibt, dann ist es wohl: die Unvorhersagbarkeit. Unsere Lebensläufe, aber auch unser Alltag, unsere Lebenswelt sind voll von überraschenden Ereignissen. Keiner hat den Islamismus kommen sehen, noch heute gibt es auf ihn keine Antwort. Google hat in zehn Jahren mindestens ebenso viel für die Demokratisierung des Wissens getan wie sozialdemokratische Volksbildungspolitik in hundertfünfzig Jahren. Und die SMS ist zum privaten wie politischen Leitmedium geworden.
Weil Standardwerke die Welt nicht mehr erklären können, ergründet Nils Minkmar in zum Teil ganz persönlichen, so witzigen wie ernsthaften Geschichten die modernen Kerngebiete des Normalen: Politik, Kunst, Religion, Tod und das Leben im Großraumwagen.
Wenn es ein Schlagwort für unsere Epoche gibt, dann ist es wohl: die Unvorhersagbarkeit. Unsere Lebensläufe, aber auch unser Alltag, unsere Lebenswelt sind voll von überraschenden Ereignissen. Keiner hat den Islamismus kommen sehen, noch heute gibt es auf ihn keine Antwort. Google hat in zehn Jahren mindestens ebenso viel für die Demokratisierung des Wissens getan wie sozialdemokratische Volksbildungspolitik in hundertfünfzig Jahren. Und die SMS ist zum privaten wie politischen Leitmedium geworden.
Weil Standardwerke die Welt nicht mehr erklären können, ergründet Nils Minkmar in zum Teil ganz persönlichen, so witzigen wie ernsthaften Geschichten die modernen Kerngebiete des Normalen: Politik, Kunst, Religion, Tod und das Leben im Großraumwagen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.03.2009NILS MINKMAR, Redakteur im Feuilleton dieser Zeitung, ergründet in zum Teil ganz persönlichen Geschichten die modernen Kerngebiete des Normalen: Politik, Kunst, Religion, Tod und das Leben im Großraumwagen. Wer 1530 gestorben und ein Jahrhundert später wieder auferstanden wäre, hätte die Welt problemlos wiedererkannt. Heute dagegen würden wir schon nach einem Jahrzehnt nichts mehr verstehen. Unsere Lebensläufe und unser Alltag sind voll von unvorhersehbaren Ereignissen. Keiner hat den Islamismus kommen sehen. Google hat in zehn Jahren mindestens so viel für die Demokratisierung des Wissens getan wie sozialdemokratische Volksbildungspolitik in hundertfünfzig Jahren. Und die SMS ist zum privaten wie politischen Leitmedium geworden. (Nils Minkmar: "Mit dem Kopf durch die Welt". Ganz persönliche Geschichten aus der Normalität. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2009. 224 S., geb., 17,95 [Euro].)
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Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Hinreißend findet Rezensent Haug von Kuenheim dieses Buch des Saarländers und Feuilletonisten Nils Minkmar, in dem er "Momentaufnahmen des Lebens in unserem Land", also "x mal Deutschland" erkennt. Es beginne mit der für Kuenheim vielleicht schönsten Geschichte, die von Minkmars französischem Großvater und dessen unerschütterlichem Weltbild handele. Es folgten Texte mit breit gefächerten Themen, die "nachdenklich, behutsam, verschmitzt, komisch" und vor allem völlig uneitel behandelt würden. Alltägliches, aber auch kleine Essays über Politik. Einer natürlich über den Saarländer Lafontaine, den Kuenheim sehr treffend beschrieben fand. Minkmar sei ja auch ein kluges Köpfchen, klopft der ältere Kollege den jüngeren anerkennend auf die Schulter.
© Perlentaucher Medien GmbH
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