Einer der letzten Menschheitsträume ist wahr geworden: mit dem Ballon nonstop um den Globus zu fahren, nur mit dem Wind als Helfer. Die besten Ballonfahrer haben es versucht - Bertrand Piccard und Brian Jones ist es gelungen. Im Kampf gegen schlechtes Wetter, widrige Winde, Hitze und Kälte arbeiteten sie sich mit Hilfe der Meteorologen voran. Hier erzählen die beiden Helden die Geschichte dieses Abenteuers.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.12.1999Weltreisen
"Mit dem Wind um die Welt" von Bertrand Piccard und Brian Jones. Malik-Piper Verlag, München 1999. 397 Seiten, sechzig Farbfotografien, eine Karte. Gebunden, 39,80 Mark. ISBN 3-89029-145-7.
Es war kein überflüssiger Rekord, den Bertrand Piccard und Brian Jones im März dieses Jahres aufgestellt haben. Den Luftverkehr wird es zwar schwerlich revolutionieren, dass sie zwanzig Tage in der Kabine ihres Heißluftballons "Breitling Orbiter 3" durchhielten und eine Strecke von 40 813 Kilometern zurücklegten, kurz: dass sie als erste Menschen die Erde mit einem Ballon umrundeten. Aber für unsere Träume ist ihre Reise von unschätzbarem Wert. Denn sie beweist, dass man mit dem Wort "unmöglich" nicht vorsichtig genug umgehen kann. "The Greatest Adventure" heisst das Buch der beiden Aeronauten im Original, eine doppelte Ich-Erzählung, in der sie die vielen Jahre der Vorbereitung und die drei Wochen in der Kapsel minutiös beschreiben. Dennoch präsentieren sie sich keineswegs als bärbeißige Draufgänger; im Gegenteil. Nie stellen sie in Zweifel, dass nur das Bodenteam und vor allem die Meteorologen mit ihren Hochrechnungen den Erfolg des Unternehmens möglich machten - und bisweilen erscheinen sie angesichts deren Kommandos fast wie Marionetten des Himmels. Der Aufregung an Bord und im Buch freilich tut das keinen Abbruch. Dabei reagieren die beiden Piloten unterschiedlich: Während der Engländer Jones auch riskante Zwischenfälle mit schwarzem Humor kommentiert, lässt sich der Schweizer Piccard beim Blick hinab auf die Welt immer wieder zu philosophischen, oft sentimentalen Gedankenspielen hinreißen. So entstand ein wunderbares, spannendes Buch - über Physik und Technik, über Wirtschaft, Politik und Visionen. Auch über Freundschaft und die Sorgen der Daheimgebliebenen. Was passiert eigentlich, zitiert Jones seine Frau Jo, wenn die Welt doch nicht rund ist? (F.L.)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Mit dem Wind um die Welt" von Bertrand Piccard und Brian Jones. Malik-Piper Verlag, München 1999. 397 Seiten, sechzig Farbfotografien, eine Karte. Gebunden, 39,80 Mark. ISBN 3-89029-145-7.
Es war kein überflüssiger Rekord, den Bertrand Piccard und Brian Jones im März dieses Jahres aufgestellt haben. Den Luftverkehr wird es zwar schwerlich revolutionieren, dass sie zwanzig Tage in der Kabine ihres Heißluftballons "Breitling Orbiter 3" durchhielten und eine Strecke von 40 813 Kilometern zurücklegten, kurz: dass sie als erste Menschen die Erde mit einem Ballon umrundeten. Aber für unsere Träume ist ihre Reise von unschätzbarem Wert. Denn sie beweist, dass man mit dem Wort "unmöglich" nicht vorsichtig genug umgehen kann. "The Greatest Adventure" heisst das Buch der beiden Aeronauten im Original, eine doppelte Ich-Erzählung, in der sie die vielen Jahre der Vorbereitung und die drei Wochen in der Kapsel minutiös beschreiben. Dennoch präsentieren sie sich keineswegs als bärbeißige Draufgänger; im Gegenteil. Nie stellen sie in Zweifel, dass nur das Bodenteam und vor allem die Meteorologen mit ihren Hochrechnungen den Erfolg des Unternehmens möglich machten - und bisweilen erscheinen sie angesichts deren Kommandos fast wie Marionetten des Himmels. Der Aufregung an Bord und im Buch freilich tut das keinen Abbruch. Dabei reagieren die beiden Piloten unterschiedlich: Während der Engländer Jones auch riskante Zwischenfälle mit schwarzem Humor kommentiert, lässt sich der Schweizer Piccard beim Blick hinab auf die Welt immer wieder zu philosophischen, oft sentimentalen Gedankenspielen hinreißen. So entstand ein wunderbares, spannendes Buch - über Physik und Technik, über Wirtschaft, Politik und Visionen. Auch über Freundschaft und die Sorgen der Daheimgebliebenen. Was passiert eigentlich, zitiert Jones seine Frau Jo, wenn die Welt doch nicht rund ist? (F.L.)
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"Während der Engländer Brian Jones auch riskante Zwischenfälle mit schwarzem Humor kommentiert, läßt sich der Schweizer Bertrand Piccard beim Blick hinab auf die Welt immer wieder zu philosophischen Gedanken hinreißen. So entstand ein wunderbares, spannendes Buch.", Süddeutsche Zeitung