Die kritische Gesamtausgabe der Schriften des Theologen und Religionsphilosophen Ernst Troeltsch (1865-1923) wird eröffnet mit der Edition eines klassischen Textes. In der Schrift "Die Absolutheit des Christentums und die Religionsgeschichte" wird die theologische und philosophische Auseinandersetzung um die absolute Geltung des Christentums verbunden mit der Frage nach den Wertmaßstäben der Moderne, einer Frage, die die Kulturwissenschaften seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts zutiefst bewegt. Die Absolutheitsschrift, deren 1. und 2. Auflage hier erstmalig zusammen mit den handschriftlichen Zusätzen von Ernst Troeltsch veröffentlicht werden, ist ein bedeutendes Zeugnis für einen konstruktiven Historismus, der im Kulturvergleich der Religionen auf die Begründung allgemein gültiger Normen ausgerichtet ist und zugleich die individuellen Lebensformen der Geschichte anerkennt. Die von Troeltsch entwickelte Problemstellung ist am Ende des 20. Jahrhunderts von neuer, globaler Aktualität in den Debatten der Theologie, der Religionswissenschaft, der Geschichtswissenschaft sowie der Soziologie.
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